Warschauer Klimagipfel: Schwaches Ergebnis - aber globales Abkommen in Sichtweite
Warschau. (23.11.2013) Der Warschauer Klimagipfel ist knapp dem Scheitern entgangen. Am Ende einigten sich die Staaten auf ein mäßiges Ergebnis. Damit sind immerhin die Weichen für ein globales Abkommen mit allen Staaten im Jahr 2015 gestellt. Es ist gelungen, einen Mechanismus für besonders massiv unter dem Klimawandel leidende Staaten zu initiieren, der in den nächsten drei Jahren im Detail ausgestaltet werden soll. Die Zivilgesellschaft machte teilweise von außen, teilweise von innen Druck.
Verantwortlich für das schwache Ergebnis von Warschau sind im Wesentlichen fünf Länder: Australien, Japan, China, Indien und Gastgeber Polen. "Es rächt sich jetzt auch, dass die alte Bundesregierung eine mutige EU-Klimapolitik in den vergangenen beiden Jahren ausgebremst hat", sagt Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch. "Mit der Flucht aus der Vorreiterrolle hat die EU viel Einfluss bei den Klimaverhandlungen verloren.“
Christoph Bals weiter: "Damit der globale Klimaschutz nun Fahrt aufnimmt, muss das Verhandeln mit mutigem Handeln zu Hause und mit neuen Allianzen von Vorreiterstaaten ergänzt werden. Beim Handeln ist die künftige Bundesregierung gefragt: Sie muss dafür sorgen, dass die EU wieder zur Klimavorreiterrolle vergangener Jahre zurückfindet." Entscheidend dafür sei eine tiefgreifende Reform des Emissionshandels und ambitionierte Klimaschutzziele Europas für 2020 und 2030. "Ein 2030-Reduktionsziel von mindestens 40 Prozent in der EU, wie derzeit im Koalitionsvertrag vorgesehen, wäre schlichtweg peinlich. Selbst China und die USA handeln auf nationaler Ebene derzeit entschlossener als die EU“, so Bals.