Klimaschutz-Index 2012 auf dem UN-Klimagipfel in Durban vorgestellt
Durban, 06.12.11: Germanwatch und das Climate Action Network Europe haben heute in Durban den Klimaschutz-Index 2012 vorgestellt. Keines der 58 bewerteten Länder hat demnach genug getan, um einen gefährlichen Klimawandel zu vermeiden. Deshalb bleiben wie auch in den Vorjahren die ersten drei Plätze frei. Die nächsten Plätze gehen an Schweden, Großbritannien und Deutschland. Die letzten Plätze belegen Saudi Arabien, Iran und Kasachstan. Insgesamt sind die Ergebnisse von der globalen Wirtschaftskrise geprägt. Dadurch sind in den Schwellenländern die Emissionen vergleichsweise schneller gestiegen als in den Industrieländern.
"Die Ergebnisse in diesem Jahr sind besorgniserregend. Weltweit hat sich die Abhängigkeit von Kohle noch gesteigert. 80 Prozent des Index werden durch Emissionsniveau und -trend beeinflusst", erläutert Jan Burck, Autor des Klimaschutz-Index bei Germanwatch. "Fünf der größten Emittenten, Iran (60), China (57), Russland (56), Kanada (54) und USA (52) bekamen die Note 'sehr schlecht'. Aus dieser Gruppe ist China das einzige Land mit einer guten Politikbewertung. Der rasante Ausbau der erneuerbaren Energien und die Energieeffizienz-Ziele des zwölften 5-Jahres-Plans können China helfen, in den kommenden Jahren Plätze gut zu machen. Aber auch die anderen Länder dürfen sich nicht ausruhen. Stattdessen bräuchte es eine weltweite 'Koalition der Verantwortungsvollen', damit es im Klimaschutz vorangeht", fügt Burck hinzu.
"Deutschland ist um einen Platz vorgerückt und liegt nun auf Platz 6. Mit dem Atomausstieg und dem gleichzeitigen Beibehalten der vergleichsweise hohen Klimaschutzziele kann Deutschland den konsequenten Ausbau der Erneuerbaren Energien fortsetzen. Ohne stärkere Maßnahmen, die unter anderem eine Steigerung der Energieeffizienz beinhalten müssen, können allerdings die geplanten Emissionsreduktionen nicht erreicht werden. Deutschlands hohes Emissionsniveau verhindert weiterhin die Spitzenplatzierung im Klimaschutz-Index."
"Die EU und andere konstruktive Länder, auch unter den Schwellenländern, können nicht weiter auf die USA, Kanada und andere Nachzügler warten", sagt Wendel Trio, Direktor von CAN-Europe. "Die EU spielt eine wichtige Rolle für Vorreiterkoalitionen. Trotz unterschiedlicher Ergebnisse der EU-Länder müssen sich diese nun hinter ein klares Ziel stellen, die Treibhausgase bis 2020 um mindestens 30 Prozent zu senken. Mit einer besseren Leitung unter der neuen Ratspräsidentschaft könnten alle EU-Länder weiter aufsteigen", sagt Wendel Trio weiter. "Die führenden drei europäischen Länder des Index sollten die dänische Präsidentschaft unterstützen und so insgesamt den Klimaschutz in der EU verbessern", fügt er hinzu.
Kein Land hat die Bewertung 'sehr gut' erhalten, obwohl einige Länder Initiativen umgesetzt haben, um ihre Emissionen zu senken. "Schweden ist ein gutes Beispiel dafür, wie Emissionen im Gebäudebereich gesenkt werden können. Aber vieles resultiert aus der Politik der frühen 90er Jahre, wo zum Beispiel CO2-Steuern eingefügt wurden. Neue Initiativen fehlten in diesem Jahr, weshalb die Experten Schweden eine schlechtere Politikbewertung gegeben haben", erklärt Jan Burck.
Der Index bewertet die Emissionen und Klimaschutzleistungen der 58 Länder mit dem höchsten CO2-Ausstoß. In diesem Jahr bewerteten mehr als 200 Experten die Klimapolitik ihrer jeweiligen Länder. Den Klimaschutz-Index 2012 und die Methodikbroschüre finden Sie hier.
Für Rückfragen und Interviewwünsche wenden Sie sich bitte an:
- Larissa Neubauer, Pressereferentin, Germanwatch, +49 (0) 151 252 11072, neubauer@germanwatch.org
- Jan Burck, Autor des Klimaschutz-Index, Germanwatch, +27-747024222, burck@germanwatch.org
- Vanessa Bulkacz, Communications Manager, CAN Europe, +32 2894 4675, +32 494 525 738, vanessa@caneurope.org
- Wendel Trio, Director, CAN Europe, +27 72 774 64 50, wendel@caneurope.org
Diese Experten stehen für Fragen zu ihren jeweiligen Ländern zur Verfügung:
- Australia: Kellie Caught, kcaught@wwf.org.au, +61 2 8202 1242
- Austria: Johannes Wahlmüller, johannes.wahlmueller@global2000.at, +43 1812 5730
- Austria: Jurrien Westerhof, jurrien.westerhof@greenpeace.at, +43-15454580-57
- Bulgaria: Georgi Stefanov, gstefanov@wwfdcp.bg, +359-889 517 976
- Bulgaria: Antoaneta Yotova, tyotova@yahoo.com, + 359-889 586 994
- Egypt: Lama El Hatow, lelhatow@gmail.com, +961-1447192
- Greece: Achilleas Plitharas, a.plitharas@wwf.gr, + 30-2103314893
- Iran: Hamed Beheshti, beheshti53@gmail.com, +49-17670924068
- Italy: Mauro Albrizio, ue.legambiente@gmail.com, +32-22806416
- Netherlands: Ron Wit, R.Wit@natuurenmilieu.nl, +31-302348291
- Poland: Miroslaw Sobolewski, ks1965@sejm.gov.pl, +48 22 694 1065
- Portugal: Francisco Ferreira, francisco.c.ferreira@gmail.com, +27-762914602
- Sweden: Svante Axelsson, svante.axelsson@naturskyddsforeningen.se, +46-87020855
- Ukraine: Khrystyna Rudnytska, krudnytska@necu.org.ua, +38-0443537841
- UK: Keith Allott, KAllott@wwf.org.uk, +44 1483 426444
- USA: Alexander Ochs, Aochs@worldwatch.org, +1-2024521992511