Deutsche CO2-Emissionen im ersten Halbjahr 2002 um etwa 3 Prozent zurückgegangen.
Pressemitteilung
Bonn, 23. August 2002: Die CO2-Emissionen Deutschlands sind im ersten Halbjahr 2002 um etwa 3 Prozent zurückgegangen. Dies ergeben Berechnungen von GERMANWATCH aufgrund der vorläufigen Angaben der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen zum Primärenergieverbrauch Deutschlands. Dieser hat in diesem Zeitraum gegenüber dem Vorjahr um 2,5 Prozent abgenommen. Die seit Beginn der Industrialisierung ausgestoßenen CO2-Emissionen werden für den menschgemachten globalen Klimawandel verantwortlich gemacht. Sie werden von den meisten Wissenschaftler als eine mögliche Ursache für die verheerenden Überflutungen der letzten Wochen eingeschätzt. Die heutigen Emissionen bzw. Emissionsreduktionen werden - wegen der Schwerfälligkeit des Klimasystems - mit einer Verzögerung von einigen Jahrzehnten maßgeblich das Klima bestimmen.
Die milde Witterung und die schwache Konjunktur sind wichtige Faktoren für die rückläufige Emissionsentwicklung. Aber auch der Anstieg der Stromerzeugung aus Wasser- und Windkraftanlagen um 16 Prozent trägt zur Verringerung des CO2-Ausstoßes bei. Es zeichnet sich ab, dass die neuen Klimaschutz-Rahmensetzungen den viele Jahre andauernden Emissions-Wachstumstrend in den Bereichen Personenverkehr und Raumwärme gebrochen haben.
"Das sollte der Bundesregierung den Rücken stärken, in Johannesburg entschieden auf weitere Schritte im Klimaschutz zu drängen", kommentierte Dr. Manfred Treber, Klima- und Verkehrsreferent von GERMANWATCH. "Ihre zögerliche Haltung gegenüber dem EU-weiten Emissionshandel wird damit immer unverständlicher. Es zeichnet sich nun immer deutlicher ab, dass Deutschland Emissionsrechte verkaufen könnte, also zu den wirtschaftlichen Gewinnern gehören würde."
GERMANWATCH fordert die Bundesregierung auf, angesichts der jüngsten Fluten mit Vehemenz Maßnahmen anzugehen, um den Klimaschutz in Deutschland weiter voranzutreiben und so ihr CO2-Ziel (Reduktion um 25 % bis 2005 gegenüber 1990) noch zu erreichen.