Investitionen schützen durch Klimaschutz.
Pressemitteilung von Germanwatch, Wuppertal Institut und Verband für Umweltberatung NRW
Bonn, 24.01.2003: Germanwatch hat gemeinsam mit dem Wuppertal Institut und dem Verband für Umweltberatung NRW das Projekt "Institutionelle Investoren und Klimaschutz" gestartet. Ziel des Pilotprojektes ist es, stärker als bisher Aspekte des Klimaschutzes und des Klimawandels in Investitions- und Anlageentscheidungen für Finanzwelt und Anleger einzubeziehen. Das Projekt wird im Rahmen der Agenda 21 NRW durchgeführt und startete am 22. Januar 2003 mit der ersten Sitzung des Projektrates im Alten Rathaus der Stadt Bonn in seine aktive Phase.
Der Klimawandel ist eine "bittere Realität", so Gerhard Schröder im September in Johannesburg. Banken, Versicherungen und insbesondere Rückversicherer spüren die gestiegenen finanziellen Risiken und die Schäden, die die Auswirkungen des Klimawandels verursachen. Bei langfristigen Investitionen und Kapitalanlagen ist es daher wichtig, die Risiken des Klimawandels in das Risikomanagement einzubeziehen.
Im Mittelpunkt des Interesses stehen dabei „Institutionelle Investoren“ wie Investmentfonds und Lebensversicherungen, die das Geld ihrer Kunden anlegen. "Wir erwarten von Banken, Fonds und Versicherungen, denen wir unser Geld anvertrauen, dass sie bekannte Risiken berücksichtigen. Bei den Risiken des Klimawandels geschieht dies bisher nicht. Damit wird das Geld der Anleger aufs Spiel gesetzt," so Christoph Bals von Germanwatch. Aus Sicht der Projektträger schlummere hier ein zunehmendes Finanzrisiko: Sowohl die möglichen direkten Auswirkungen des Klimawandels wie Überschwemmungen oder Sturmschäden als auch klimabezogene Regulierungen wie Gesetzesänderungen, veränderte Grenzwerte und Vorschriften würden nicht ausreichend berücksichtigt. Dadurch entstehende Verluste für die Investoren würden nicht ausgeglichen.
Das Pilotprojekt "Institutionelle Investoren und Klimaschutz" will auf diese Schwäche im heutigen Finanzsystem aufmerksam machen. Investoren, Finanzdienstleister und Anleger sollen dabei gleichermaßen unterstützt werden, klimarelevantes Risikopotential zu erkennen und in ihre Entscheidungen bezüglich der Geldanlage einzubeziehen. "Durch eine stärkere Berücksichtigung von Klimarisiken wird der Strukturwandel in NRW aktiv unterstützt. Denn zukunftsfähig wirtschaftende Unternehmen werden dadurch für die Finanzwelt attraktiver“ so Thomas Orbach vom Wuppertal Institut.
Das Projekt wird von der Nordrhein-Westfälischen Stiftung für Umwelt und Entwicklung gefördert und läuft zunächst bis Ende 2003.
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