Pressemitteilung | 19.09.2008

Germanwatch Klimaexpedition: Erfolgreiche Zwischenbilanz der s'cooltour.

Pressemitteilung

Bonn/Hamburg, 19.09.08: Anlässlich der heutigen Pressekonferenz der Kampagne "klima on... s'cooltour 2008/09" zieht Germanwatch Bilanz: Mit über 160 Präsentationen der Germanwatch Klimaexpedition sind seit dem Tourstart im April 2008 über 8000 Schülerinnen und Schüler über die Folgen des Klimawandels auf der Erde informiert und zu aktivem Handeln angeregt worden. Der sich beschleunigende Klimawandel findet sich mit aktuellen Bildern in den Präsentationen der Germanwatch Klimaexpedition wieder: Die offene Nord-West-Passage, das immer raschere Schmelzen und Zerbrechen der Gletscher auf Grönland oder die aktuellen Hurrikane, wie letzte Woche Ike. Dabei wird den SchülerInnen die Notwendigkeit eines internationalen Klimaschutzabkommens ebenso verdeutlicht wie die Möglichkeiten, im privaten Bereich den Weg hin zu einem emissionsfreien Wohlstandsmodell auszuprobieren. Strom sparen im eigenen Haushalt spielt neben einer veränderten Mobilität und Verbesserungen im Bereich der Wohnungswärme eine wichtige Rolle zur Verbesserung der Einsparungen im persönlichen Bereich. Energiesparlampen leisten dazu einen nicht mehr wegzudenkenden Beitrag. Die Kampagne "klima on... s'cooltour 2008/09" möchte erreichen, dass auch das Recycling dieser Lampen immer selbstverständlicher wird.

Die Germanwatch Klimaexpedition fasziniert durch spannende Technik zum Anfassen kombiniert mit zum Teil überraschenden Bildern der Auswirkungen des Klimawandels auf der Erdoberfläche. Vor der Klasse wird eine Satellitenempfangsanlage aufgebaut, die Satellitenbilder live ins Klassenzimmer überträgt. In 90-minütigen Unterrichtseinheiten erarbeitet das Klimaexpeditions-Team mit den Schülerinnen und Schülern anhand des Vergleichs von live gezeigten Satellitenbildern mit früheren Aufnahmen das Thema Klimawandel und die Folgen des Klimawandels. "Mit Technikbegeisterung und ohne moralischen Zeigefinger werden so bereits sichtbare Veränderungen deutlich: schwindende Gletscher, frühere Jahreszeiten, Meeresspiegelanstieg, große Sturmereignisse, wachsende Wüsten", kommentiert Klaus Milke, Vorstandsvorsitzender von Germanwatch. Seit September 2004 ist die Germanwatch Klimaexpedition in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Partnern insgesamt über 1400-mal durchgeführt worden.

"Die Diskussion mit den Schülerinnen und Schülern ist ein gegenseitig bereichernder Prozess. Die Schüler werden ihre Fragen und Bedenken los und wir erleben ihren Stand des Wissens in Bezug auf den Klimawandel. Wir merken, welche zum Teil sehr innovativen Ideen zum Energiesparen oder zur Energieeffizienz bei den Schülern vorhanden sind." so Martin Fliegner von Geoscopia, die Umweltpädagogen, die die Germanwatch Klimaexpedition durchführen.

Die Germanwatch Klimaexpedition kann bundesweit für die Klassen 5-13 direkt über www.scooltour.info/anmeldung.htm gebucht werden. Germanwatch bietet zur Vor- oder Nachbereitung der Klimaexpedition umfangreiches Informations- und Bildungsmaterial zum Klimawandel auf der Internetseite www.germanwatch.org/klima/bildung.htm an.

Für Rückfragen und Interviewwünsche wenden Sie sich bitte an:

  • Klaus Milke, Vorstandvorsitzender Germanwatch, Mobil: 0172 4072837
  • Martin Fliegner, Geoscopia, Mobil 0172-5393837

Beide stehen ihnen auf der Pressekonferenz für Interviews zur Verfügung.
 

Hintergrund Klimawandel

Das Klima wandelt sich immer rascher. In den letzten 100 Jahren ist die globale Durchschnittstemperatur um 0,74°C gestiegen, der CO2-Gehalt der Atmosphäre hat sich von 280 auf 386ppm erhöht, und der Meeresspiegel ist um etwa 17 cm angestiegen. Dabei weisen die letzten Jahre in all diesen Bereichen einen wesentlich rascheren Anstieg auf als die Jahrzehnte davor. Der CO2-Gehalt der Atmosphäre war in den letzten 650.000 Jahren nicht so hoch wie heute (und wahrscheinlich auch nicht während der letzten 20 Millionen Jahre), und er steigt zur Zeit schneller an als in den letzten 22.000 Jahren. Die Trägheit des Klimas, größtenteils durch die Pufferwirkung der Ozeane, wird dabei oft nicht mitbedacht. Die jetzt spürbaren Folgen gehen auf die Emissionen der 1970er und 80er Jahre zurück, doch seitdem sind die Emissionen um 70 Prozent gestiegen. Es gibt erste Anzeichen dafür, dass die natürliche Pufferwirkung der Ozeane nachlässt. Dies würde den Klimawandel zusätzlich beschleunigen.

Im vierten Sachstandbericht des UN-Weltklimarats IPCC wurde der Meeresspiegelanstieg auf 18-59cm bis 2100 prognostiziert. Dort hatte man aber schon komplexere Schmelzprozesse in Grönland und der Westantarktis aus der Betrachtung herausgenommen, Die Forschung fängt an diese Lücke zu füllen und sieht bis 2100 den Meeresspiegel bei 80cm bis 2m über dem heutigen Niveau.

Während bis etwa 2002 das weltweite Wachstum der Wirtschaft mit gleichmäßig höherer Kohlenstoffproduktivität einherging, steigt seit 2003 die Menge an fossilen Energieträgern, die für eine Einheit Bruttoinlandsprodukt (BIP) eingesetzt werden muss, wieder an. Die wichtigste Ursache dafür ist, neben dem starken Wachstum in Schwellen- und Entwicklungsländern, der hohe Ölpreis, der das Ausweichen auf ineffizientere Brennstoffe (Kohle, Teersand, Ölschiefer) rentabel macht.
 

Kontakt
Stefan Rostock
Germanwatch - Referent Informations- und Bildungsarbeit für Klima und Entwicklung
Kaiserstr. 201
D - 53113 Bonn
Tel: 0228 - 60492-26
Fax: 0228 - 60492-19
rostock@germanwatch.org

Information / Buchung / Durchführung der Germanwatch - Klimaexpedition
Geoscopia
Martin Fliegner / Holger Voigt
Tel: 0 234 /94 90 141
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