Pressemitteilung | 30.06.2011

Startschuss für 100 Prozent Zukunft

Pressemitteilung

Bonn, 30.06.11: Nach mehr als 30 Jahren bringt der heutige Beschluss des deutschen Bundestages einen überparteilichen Konsens für ein zukunftsfähiges Energiesystem. Sieger sind die Akteure der Zivilgesellschaft, die unermüdlich auf die Risiken von Kernkraft und in den letzten Jahren auch immer stärker auf die von Kohle hingewiesen haben. Der Politische Geschäftsführer von Germanwatch, Christoph Bals, erklärt dazu:

"Grundlegende Pflöcke sind mit dem heutigen Beschluss eingeschlagen. Aber die Umsetzung sowie viel politische Arbeit im Detail liegen jetzt vor uns. Der heutige Beschluss gibt Klarheit für die dringend notwendigen Investionen: In Erneuerbaren Energien, Energieeffizienz und dem dazu notwendigen Ausbau der Netze liegt die Zukunft. Zunächst hatte die Beschlussvorlage der Bundesregierung den Ausbau der Erneuerbaren Energien vor allem auf große Windkraftwerke vor der Küste schieben wollen, die sehr teuer und schwierig umzusetzen sind. Die Länder haben durch einige wichtige Nachbesserungen dafür gesorgt, dass auch die dezentrale Energiewende weitergeht. Zentral ist jetzt, dass der Risikoenergieträger Kernkraft nicht durch den anderen Risikoenergieträger Kohle ersetzt wird. Es ist weder notwendig noch sinnvoll, das atomare Risiko durch das des Klimawandels zu ersetzen. Die anderen Industrie- sowie die Schwellenländer schauen mit großem Interesse auf diesen Beschluss in Deutschland. Wenn es in einem großen Wirtschaftsland gelingt, ein neues Wohlstandsmodell jenseits von Kohle und Kernkraft aufzubauen, dann wird das eine weltweite Ausstrahlung haben. Es gilt nun die deutsche Energiewende mit einer klaren Strategie zu verknüpfen, den Klimaschutz und die notwendige Energiewende in der EU und international voranzutreiben. Von der EU wird das Signal erwartet, ihre Emissionen bis 2020 zumindest um 30 Prozent zu reduzieren."

Für Rückfragen und Interviewwünsche wenden Sie sich bitte an:

  • Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch, 0174 / 327 56 69, bals@germanwatch.org

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