EU-Klimaziele: Germanwatch-Position
Ein erhöhtes EU-Klimaziel für 2030 als Herzstück des Europäischen Green Deals ist wichtig, um Wirtschaft und Gesellschaft glaubwürdige Leitlinien zu geben. Damit die EU noch dieses Jahr (2020) ihrem eigenen Anspruch gerecht wird, globale Vorreiterin in puncto Klimaschutz zu sein und ihren fairen Beitrag zum Schließen der Lücke zwischen den Zielen des Pariser Klimaabkommens und den bisher eingereichten Plänen zu leisten, ist eine Einigung auf ein Paris-kompatibles EU-Klimaziel für 2030 zentral für die deutsche Ratspräsidentschaft vor der Weltklimakonferenz in Glasgow.
Germanwatch fordert, dass die EU nun Beschlüsse fasst, Treibhausgasneutralität bis allerspätestens 2050 und den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern möglichst vor 2040, für Kohle sogar bis 2030 und auch für Öl deutlich früher als 2040, auf einem Pfad mit rechtsverbindlichen Zwischenzielen alle fünf Jahre zu erreichen. Für 2030 sollte die EU die Verantwortung für eine Senkung der Treibhausgas-Emissionen von insgesamt 65 % bis 85 % unter dem Niveau von 1990 zu übernehmen. Dafür fordern wir noch in diesem Jahr eine Anhebung des 2030-Klimaziels der EU auf mindestens minus 55 % und eine möglichst darüberhinausgehende Zielgröße. In den kommenden Jahren muss die EU dann u.a. durch verstärkte internationale Partnerschaften und nach Möglichkeit durch weitere interne Maßnahmen die verbleibende Lücke füllen. Wir fordern deshalb Folgenabschätzungen auch für 60 %, 65 % und darüberhinausgehende Emissionsreduktionen in der EU.
Autor:innen | Christoph Bals, Lutz Weischer, Audrey Mathieu, Oldag Caspar |
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Publikationsdatum | |
Seitenanzahl | 3 |
Publikationstyp | Positionspapier
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