COVID-19 auch in Peru: Wie geht es derzeit dem Kläger Saúl Luciano Lliuya in Huaraz?
Der vom Oberlandesgericht Hamm zuletzt immer mehr ins Auge gefasste Ortstermin zur Beweisaufnahme in Huaraz wird sich durch die Corona-Krise und die damit verbundene Ausnahmesituation und Reisebeschränkungen nun leider weiter verzögern.
Saúl Luciano und seiner Familie geht es den Umständen entsprechend gut und sie sind gesund. Sie bauen Früchte und Gemüse an und besitzen einige Tiere. Davon können sie gut leben und ein kleines Einkommen durch Marktverkauf erzielen.
Der totale Lockdown, der nun bereits 80 Tage andauert, hat allerdings das Reisen in Peru nahezu auf den Nullpunkt gebracht und erschwert das Wirtschaften. Die Ausgangsbeschränkungen werden streng überprüft, aber für viele Menschen, besonders in den Großstädten, ist die Einhaltung von Abstandsregeln und Hygienevorschriften überaus schwierig. Gerade im informellen Sektor können die Bestimmungen zur Eindämmung der Krise nicht ordnungsgemäß umgesetzt werden. Viele Menschen in Peru benötigen das direkte Einkommen aus diesem Sektor zum Überleben – er macht in etwa 70% der Wirtschaft des Landes aus.
In der Region Ancash, wo Saúl Luciano mit seiner Familie lebt, verkompliziert sich momentan die Situation. In Huaraz und Chimbote gibt es viele Infizierte, so dass die Behörden der Gemeinden, Städte und Dörfer die Kontrolle über den Zugang oder die Einreise in ihr Gebiet übernehmen. In dieser Region leben viele Menschen vom Tourismus – wie auch Saúl Luciano selbst, der als Bergführer arbeitet. Die derzeitige Situation führt u.a. dazu, dass dieses Einkommen völlig wegfällt.
Der über den Zustand seiner Mitwelt so besorgte Kläger sieht die Not der Menschen sehr deutlich, sagt aber auch: "Jetzt kann der Planet vielleicht etwas besser atmen". Wie das auch nach der Corona-Krise möglich sein könnte, darüber gelte es jetzt nachzudenken.
Er dankt allen, die sich ihm und seinem Engagement verbunden fühlen.