Corona- und Klimakrise: Europäischen Green Deal zur Bekämpfung der Doppelkrise nutzen

Corona- und Klimakrise: Europäischen Green Deal zur Bekämpfung der Doppelkrise nutzen
Corona- und Klimakrise in der EU sinnvoll zusammendenken |Lehren aus der Coronakrise

Die Corona-Krise schärft als exponentiell wachsende Krise unser Bewusstsein für eine andere exponentiell wachsende Krise – die Klimakrise. Exponentielle Krisenkurven verlangen stets eine Doppelstrategie:

Erstens muss die Kurve massiv abgeflacht werden, um das Unbewältigbare zu vermeiden (Eindämmung) bzw. um Kipppunkte nicht zu überschreiten. Im zweiten Teil der Bewältigung exponentiell wachsender Krisen geht es darum, das Unvermeidbare zu bewältigen (Bekämpfung).

Die Corona-Pandemie führt uns derzeit drastisch vor Augen, wie wichtig es ist, die Resilienz unserer Gesellschafts-, Gesundheits- und Wirtschaftssysteme auf nationaler, europäischer und globaler Ebene erheblich zu stärken. Die Bekämpfung der jeweils exponentiellen Corona- und Klimakrise muss somit auf eine Stärkung dieser Resilienz hinzielen.

In Deutschland gibt es dabei besondere Herausforderungen und Chancen. Zugleich ruhen die Solidaritätserwartungen der von der Krise besonders betroffenen EU-Mitgliedsstaaten gerade auf dem ökonomischen Schwergewicht der EU und auf der deutschen Bundeskanzlerin, die in der zweiten Jahreshälfte zudem die EU-Präsidentschaft übernimmt.

Für die politische Identität und ökonomische Schlagkraft Deutschlands ist die EU existenziell. Deshalb sollte es im reinen Eigeninteresse des Landes sein, sich jetzt deutlich zur Solidarität in Europa und dem Europäischen Green Deal zu bekennen. Dieser bietet mit seinen sozialen und ökologischen Zielen einen guten, geeigneten und zukunftsfähigen Ausgangspunkt, um die Konsum- und Investitionspakete zur Bekämpfung der Corona-Krise mit den Zielen der Treibhausgasneutralität und der Kreislaufwirtschaft bis 2050 zu verzahnen.

Seitenanzahl
6
Publikationstyp
Positionspapier