Pressemitteilung | 16.01.2020

"Dieser Ausstiegspfad passt nicht zu Klimazielen"

Germanwatch übt scharfe Kritik an Einigung zum Braunkohleausstieg: Keine 1:1-Umsetzung der Empfehlung der Kohlekommission / Diskutierte Abstandsregeln für Windkraft würden Ausbau der Erneuerbaren abwürgen
Pressemitteilung

Berlin (16. Jan. 2020). Die heute vorgestellte Bund-Länder-Einigung zum Braunkohleausstieg stößt bei der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch auf scharfe Kritik. "Diese Einigung entspricht nicht der Empfehlung der Kohlekommission. Der Ausstiegspfad bei der Braunkohle passt nicht zu den Klimazielen. In den kommenden Jahren passiert viel zu wenig. Der Großteil der notwendigen Reduktion wird bis zum Ende der 2020er Jahre hinausgeschoben und der Reduktionspfad verläuft noch nicht einmal stetig", sagt Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch. "Diese Einigung beachtet nicht das Emissionsbudget, das nicht überzogen werden darf. Jedes Jahr Verzögerung beim Fortschritt des Ausstiegs bedeutet, dass wir deutlich früher den gesamten Kohleausstieg abschließen müssten. Zudem ist das hier erneut angekündigte Ziel, 65 Prozent des Stroms bis 2030 aus Erneuerbaren Energien zu beziehen, mit keiner der derzeit von der Bundesregierung diskutierten Varianten der 1000 Meter-Abstandsregeln für Windkraft auch nur annähernd erreichbar."

Positiv sieht Germanwatch den Erhalt des Hambacher Waldes, fatal ist jedoch das Festhalten an den Garzweiler-Planungen. Dadurch müssen noch mehr Menschen für eine Stromerzeugung von gestern ihre Heimat aufgeben.