Leuchttürme der Transformation - Konkreter Friedensdienst Reverse 2018
"Stärkung zivilgesellschaftlicher Akteure in Ländern des Globalen Südens durch Austausch und Kooperation." Unter diesem Leitgedanken organisierte Germanwatch gemeinsam mit Engagement Global NRW zum vierten Mal das Projekt "Konkreter Friedensdienst Reverse South-North" kurz KF Reverse. Auch in diesem Jahr verstärkten Akteure aus zivilgesellschaftlichen Organisationen des Globalen Südens NGOs in verschiedenen Teilen NRWs. KF Reverse 2018 verlief unter dem Titel:
Lighthouses of Transformation - Transformation is already happening! Using successful examples of transformation – for EDS and Lobbying!
Insgesamt sieben Teilnehmende freuten sich auf einen etwa zweimonatigen Aufenthalt in Partnerorganisationen ihrer NGOs in Nordrhein-Westfalen, um die Themen, Strukturen und Alltagsrealitäten einer deutschen Nichtregierungsorganisation kennenzulernen und sich inhaltlich zu Agenda2030/SDGs auszutauschen.
KF Reverse soll nicht nur den Austausch von Zivilgesellschaften im Norden und Süden stärken, sondern auch den genauso wichtigen Süd-Süd-Austausch fördern. Drei gemeinsame Seminare unterstützten diesen Aspekt.
"KF Reverse 2018 for me was empowering, educating and enlightening to the knowledge I already had under the themed content and the SDGs in general." ~ Linda Kavishe, CAN Tanzania
Das Einführungsseminar fand dieses Jahr in Bonn bei Germanwatch statt und gab den Teilnehmenden die Möglichkeit sich gegenseitig kennenzulernen. Durch vorher vorbereitete Präsentationen gewann jeder einen Eindruck über die Themen und strategischen Ansätze der Arbeit in den jeweiligen Heimatorganisationen. Außerdem organisierten die Teilnehmenden kleinere Workshops, wie z.B. zum Hand Print Konzept von Germanwatch oder zu den globalen Nachhaltigkeitszielen in der Agenda2030/SDGs. Eine Führung durch den Hambacher Wald und die Teilnahme an einer Buchpräsentation sowie am Panel "Why We Lie About Aid. Development and the Messy Politics of Change" rundeten das Programm des Auftaktseminars ab.
"KF Reverse 2018 was for me a life changing experience in acquiring new approach to the spirit of volunteerism." ~ Daniel Owusu, Technology without Borders Ghana
Wenige Wochen später ermöglichte ein weiteres von der Pallottinischen Jugendbildungsstätte Haus Wasserburg organisiertes Seminar ein Wiedersehen. Unter dem thematischen Schwerpunkt: "Welche Bildung benötigen wir für die Transformation? - BNE und das zweite UNESCO BNE-Weltaktionsprogramm" diskutierten die KF-Reverse Teilnehmer*innen mit weiteren Bildungsmultiplikator*innen über den Entwurf des UNESCO Positionspapiers zur Zukunft der BNE. Im Zuge dessen nahmen alle Teilnehmenden an der UNESCO Online Konsultation zu diesem Papier teil und konnten somit die Möglichkeit wahrnehmen, auch Aspekte aus der Sicht des globalen Südens einzubringen. Aus einer Präsentation von Bianca Bilgram (Deutsche UNESCO Kommission e.V.) mit anschließendem Dialog konnten alle Teilnehmenden viel mitnehmen.
Ein weiterer Programmpunkt war die Auseinandersetzung mit dem Gruppenspiel "Tower of Transformation", welches sich mit der Frage: "Welche Grundbausteine brauchen wir für eine erfolgreiche Transformation?" auseinandersetzte. Das Seminar wurde durch einen Stadtrundgang in Koblenz und einen Filmeabend mit Diskussion ("Before The Flood" (2018)) ergänzt.
"KF Reverse was for me a paradigm Shift. The concepts I learned, the experiences I got, the places I visited and the lessons learnt has increased my appetite to work more on the various ways to promote Education for sustainable development." ~ Rita Ebune, Environmental Governance Institute (EGI), Kamerun
Das Abschlussseminar fand bei Engagement Global NRW in Düsseldorf statt und diente zur ausführlichen Evaluierung und Reflexion. Die Teilnehmer*innen berichteten von Leuchtturmprojekten ihrer Heimatländer und tauschten sich aus. Hier zeigte sich, dass durch die Debatten während KF Reverse der Blick für bereits lebendige Orte der Transformation auf unterschiedlichsten Ebenen geschärft worden ist. Ein Besuch im Landtag mit der Teilnahme an einer Sitzung des Ausschusses für Europa und Internationales und eine kurze Stadtführung durch die Landeshauptstadt waren ein schöner Abschluss für KF Reverse 2018.
In ihrer Zeit in Deutschland machten alle Teilnehmer*innen viele wichtige Erfahrungen und nahmen auf verschiedene Art und Weise etwas in ihre Heimatorganisation mit. Kulturelle Abende und weitere Freizeitaktivitäten verschafften den KF Reverse Teilnehmer*nnen einen Einblick in die deutsche Kultur, so dass sie neben dem inhaltlichem Austausch auch kulturell viel Neues lernten.
Autor:innenDilara Evci und Stefan Rostock |