NGOs richten Appell an die EU-Kommission
Über 20 führende Menschenrechts- Umwelt- und Antikorruptionsorganisationen richten sich anlässlich der heute stattfindenden High-level Konferenz zur Zukunft der Berichterstattung von Unternehmen über Nachhaltigkeitsaspekte an die Europäische Kommission, damit diese die rechtlichen Rahmenbedingungen für eine relevante nachhaltige Unternehmensberichterstattung verbessert.
Der Aktionsplan der EU-Kommission "Finanzierung nachhaltigen Wachstums" (COM/2018/097 final) ist ein entscheidender Schritt zur Umsetzung des Pariser Klimaschutzübereinkommens und der SDGs. Ziel des Aktionsplans ist die Neuausrichtung der Kapitalflüsse hin zu einer nachhaltigeren, auf Langfristigkeit ausgerichteten und gerechten Wirtschaft. Um dieses Ziel zu erreichen müssen die politischen Entscheidungsträger der EU die Richtlinie über die Offenlegung nichtfinanzieller Informationen überprüfen und Verbesserungen vornehmen.
Noch ist die Berichterstattung von Unternehmen über Nachhaltigkeitsaspekte in der Regel unzureichend, da längerfristige Risiken nicht vollständig transparent sind und somit auch nicht berücksichtigt werden können. Die Transparenz von Unternehmen in Fragen der Nachhaltigkeit ist aber eine Grundvoraussetzung, damit Finanzmarktakteure und Verbraucher*innen die langfristige Wertschöpfung von Unternehmen, ihren Beitrag zum Erhalt der Lebensgrundlagen sowie das Management von Nachhaltigkeitsrisiken angemessen bewerten können und nachfolgend überhaupt in der Lage sind, nachhaltige Kauf- Anlage- oder Investitionsentscheidungen treffen zu können.
Germanwatch setzt sich auf deutscher und europäischer Ebene für bessere Transparenzregeln ein und fordert, dass Unternehmen aussagekräftige Informationen dazu offenlegen müssen, welche menschenrechtlichen, sozialen und ökologischen Risiken und Auswirkungen ihre Geschäftstätigkeit weltweit auf Mensch und Umwelt hat. Zentral ist, dass sie glaubhafte und wirksame Maßnahmen aufzeigen können, wie sie die Risiken vermeiden und mindern werden. Klare rechtliche Rahmenbedingungen helfen dabei, die positiven und negativen Auswirkungen von globaler Unternehmenstätigkeit auf die Gesellschaft sichtbar zu machen.
Germanwatch arbeitet zu den Themen immer wieder auch mit anderen Organisationen zusammen. Die Unterzeichner des Appells an die EU-Kommission sind: ActionAid, Amnesty International, Business and Human Rights Resource Centre, Clean Clothes Campaign, ClientEarth, CORE Coalition, E3G, European Coalition for Corporate Justice, Ecologistas en Acción, Ethical Consumer, Fair Trade Advocacy Office, Forest Peoples Programme, Frank Bold, Future-Fit Foundation, Germanwatch, Global Witness, India Committee of the Netherlands, London Mining Network, NeSoVe, Oxfam, Rights and Accountability in Development, ShareAction, SOMO, The Equality Trust, Themis Research, Transparency International, WWF.