EU-Parlament gibt UN-Klimagipfel in Katowice Schub und setzt Bundesregierung unter Druck
Bonn. Das Europäische Parlament macht Tempo beim Klimaschutz. Die Abgeordneten haben heute der EU-Verhandlungsdelegation für den UN-Klimagipfel in Katowice im Dezember ein Mandat mitgegeben, in dem sie fordern, die EU müsse ihr Ziel zur Reduktion der Treibhausgase von derzeit 40 Prozent (unter dem Niveau von 1990) auf 55 Prozent anheben. Bis spätestens 2050 streben die Parlamentarier Treibhausgasneutralität an, was eine Emissionssenkung auf fast Null bedeuten würde. "Wir freuen uns, dass die Abgeordneten damit direkt auf die Ergebnisse des jüngsten Berichts des Klimarates IPCC zum 1,5-Grad-Ziel reagieren", sagt Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch. "Für die deutsche Regierung ist das ein Weckruf. Die Groko sollte jetzt endlich Europaparlament, Europäische Kommission und die progressiven Mitgliedsstaaten dabei unterstützen, die EU-Klimaziele für 2030 und 2050 anzuheben. Für den Erfolg des kommenden Klimagipfels in Polen ist mitentscheidend, ob die EU vorlegt", so Bals.
Das Europäische Parlament unterstützt das Klimaziel, das auch die Klägerfamilien des People's Climate Case zum Schutz ihrer Grundrechte einfordern. Mit Spannung wird dieser Tage die Klagebeantwortung des Europäischen Gesetzgebers erwartet. Christoph Bals: "Wir hoffen, dass auch die bevorstehende Klagebeantwortung durch Europäisches Parlament und Rat im Zeichen dieses klimapolitischen Aufbruchs steht."
Im People's Climate Case klagen vom Klimawandel Betroffene gegenüber der EU auf eine Anhebung der Klimaziele.
Weitere Informationen zum People's Climate Case unter: www.peoplesclimatecase.de