Schwerpunkt: Welthandel
Schwerpunkt: Welthandel
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
Milchseen und Butterberge – die erinnern uns an die 1980er Jahre, könnten uns nun aber erneut drohen. Die EU will die Milch quoten abschaffen, damit die Produktion boomt und der Export europäischer Milch floriert. Und weil das nicht reicht, wird mit Exportsubventionen nachgeholfen. Das macht die Preise kaputt – in Europa wie auf dem Weltmarkt. Im Milchsee ertrinken werden all jene, die da nicht mithalten können: viele Milchbauern bei uns sowie die Kleinbauern im Süden. Doch damit nicht genug: Immer mehr Milchprodukte großindustriell herzustellen, heizt das Klima an.
Klimakrise, Energiekrise, Ernährungskrise und Wirtschaftskrise: Sie alle verbindet, dass eine Gruppe von Menschen oder Unternehmen von kurzfristigen Vorteilen profitiert, während die wachsende Zahl der Menschen am Rand der Weltgesellschaft das Nachsehen hat und die Zukunft auf dem Spiel steht. In dieser Ausgabe beleuchten wir die Zusammenhänge zwischen den Krisen und zeigen Handlungs- sowie Wahlmöglichkeiten auf – auch für die Bundestagswahl am 27. September.
Aus dem Inhalt:
Europäische Milchpolitik: Exportorientierung schadet Klima und Ernährungssicherheit
Historisch niedrige Preise bedrohen Milchbauern in Entwicklungsländern und in der EU
Weiter wie bisher? Welthandelspolitik im Zeichen globaler Krisen
Klima-, Energie-, Ernährungs- und Wirtschaftskrise gehen Hand in Hand
Der Klimawandel und das Recht auf Nahrung
Auswirkungen des Klimawandels auf die Ernährungssicherung
Interview mit Thomas Hirsch, Brot für die Welt
„Eine nachhaltige Milchproduktion in allen Regionen Europas steht auf dem Spiel!“
Interview mit Sonja Korspeter, Geschäftsführerin des European Milk Board (EMB)
KlimawählerInnen können die Wahl entscheiden. Nutzen Sie die Chance!
Kaum Chancen für Milchbauern in Kamerun
Dumpingmilch aus Europa senkt Preise und verhindert Investitionen
EU-Abkommen bringt Namibia in die Zwickmühle
Neue Absatzmärkte suchen oder auf ein Einsehen der EU hoffen?
Amazonas-Regenwald in Gefahr
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Warum ich Germanwatch wichtig finde - Friedrich Wilhelm Graefe zu Baringdorf
Für die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) ist die Verbindung zu den entwicklungspolitischen Nichtregierungs-
Organisationen äußerst wichtig. Gemeinsam können wir deutlich machen, dass weltweit Mechanismen zur Zerstörung der bäuerlichen Landwirtschaft wirksam sind. Das gefährdet die Ernährungssicherheit in Entwicklungsländern besonders stark. Armut und Hunger sind die unmittelbaren Folgen. Die AbL hat Germanwatch in gemeinsamen Projekten zur Stärkung der bäuerlichen Landwirtschaft als kompetenten und verlässlichen Partner schätzen gelernt." (Sep. 2009)