Schwerpunkt: Unternehmensverantwortung und makeITfair
Schwerpunkt: Unternehmensverantwortung und makeITfair
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
vor ein paar Wochen war es Google zu viel geworden: Nach einem – offenbar gezielten – Hackerangriff auf Daten des Unternehmens in China musste befürchtet werden, dass die Informationsfreiheit im Internet zum Sammeln von Daten zur Enttarnung von Dissidenten genutzt wird. Google kündigte an, sich vom chinesischen Markt zurückzuziehen, wenn sich die Situation nicht ändere. Der Fall weist auf sich anbahnende Veränderungen hin: Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt diskutieren transnationale Unternehmen weltweit über ihre Verantwortung für die Menschenrechte. Angestoßen werden die Konsultationen von dem UN-Sonderbeauftragten für Wirtschaft und Menschenrechte John Ruggie. Der Diskussionsprozess, an dem auch Nichtregierungsorganisationen wie Germanwatch teilnehmen, hat bereits zu erstaunlich konkreten Ergebnissen geführt. So ist angedacht, die übliche Umweltverträglichkeitsprüfung in Zukunft um eine Prüfung der menschenrechtlichen Auswirkungen von Investitionsprojekten zu ergänzen.
Ruggie wird dem Menschenrechtsrat im nächsten Jahr seine Empfehlungen vorlegen. Die Konsultationen haben bereits jetzt bei einer Reihe von Unternehmen ein Umdenken in Gang gesetzt. Dem muss auch die Elektronikindustrie folgen. Die globalisierte Öffentlichkeit macht es möglich: Menschenrechtsverletzungen ruinieren den Firmennamen!
Kristina Steenbock
Stellvertretende Vorsitzende von Germanwatch
Impressum
Herausgeber: Germanwatch e.V.
Redaktion: Dörte Bernhardt (V.i.S.d.P.), Anika Busch, Klaus Milke, Gerold Kier.
Stand: März 2010.
Aus dem Inhalt:
"Kosten runter und Umwelt schonen"?
Die IT-Branche muss an manchen Stellen noch einmal nachrechnen
Papier ist geduldig: Gute Standards, schlechte Umsetzung
Interview mit Cecil Tuigo vom Workers Assistance Center über Arbeitsbedingungen bei Zulieferfirmen der Elektronikindustrie auf den Philippinen
Mit Postkarten Botschaften in die Welt hinaustragen
Faire Handys im Angebot?
Mobilfunkanbieter kommen Verantwortung zu wenig nach
Die Wette verloren, aber das Ziel erreicht!
sneep-Marburg organisiert die "1. Marburger Handyschrottwoche 2010"
Kann eine Maus die IT-Branche revolutionieren?
Ein neues Projekt soll faire Alternativen zu konventionellen Geräten schaffen
Aktion: Wache VerbraucherInnen gesucht!
Hätten Sie gewusst...
Auch nach drei erfolgreichen Jahren ist IT noch nicht "fair"
makeITfair zieht Zwischenbilanz
Bildungsmaterial: Die Folgen der Globalisierung der IT-Branche - das Beispiel Handy
Den Metallen auf der Spur
Elektronikunternehmen starten Pilotprojekt
Film: Gnadenlos billig - der Handyboom und seine Folgen
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Warum ich Germanwatch wichtig finde - Dr. Ignacio Campino
"Der Deutschen Telekom sind Klimaschutz sowie soziale und ökologische Standards in der Lieferkette wichtige Anliegen. Daher stellen wir uns gerne auch kritischen Anfragen aus der Zivilgesellschaft. Germanwatch erleben wir dabei als ein kompetentes und konsequentes Gegenüber, dessen Appelle hilfreich sind, um Unternehmen Impulse zu geben und Entwicklungen voranzutreiben. Fordern Sie uns in Zukunft weiterhin im Sinne nachhaltigen und gerechten Handelns heraus!" (März 2010)