Verdopplung der Kraft-Wärme-Kopplung bis 2010?

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Verdopplung der Kraft-Wärme-Kopplung bis 2010?

Der dramatische Kapazitätsabbau bestehender Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen war Ende November 1999 Thema eines Spitzengesprächs des Bundeskanzlers mit den Bundesministern Fischer, Müller und Trittin sowie mit Ministerpräsident Clement. Als Ergebnis des Gesprächs wurde eine Verdopplung der Kraft-Wärme-Kopplung innerhalb von zehn Jahren angekündigt, "wenn sie die geeignetste Technologie zum Erreichen des deutschen Klimaschutzziels sei".

Die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), also die gleichzeitige Erzeugung von Strom und Wärme in Motoren oder Kraftwerken, zählt zu den besonders energieeffizienten Umwandlungstechniken. In Deutschland trug die KWK im Jahr 1997 zu zwölf Prozent (d.h. 67 TWhel) zur Stromerzeugung bei (in Dänemark sind es mehr als ein Drittel): 40 TWhel stammten aus industriellen Anlagen, der Rest wurde durch die sogenannte "Siedlungs-KWK" geliefert.

Durch die Liberalisierung des Strommarktes konnten diese Anlagen häufig bei dem durch die großen Überkapazitäten im Strombereich ausgelösten Preiswettbewerb nicht mithalten. Als Konsequenz findet zur Zeit ein erheblicher Rückbau von KWK im Umfang von 150 &#x2013 200 MW Leistung pro Monat statt. Dies ist mehr, als derzeit weltweit an Photovoltaik installiert ist.

Regelung für die Verdopplung des KWK-Anteils steht an

Das bis 2004 befristete KWK-Soforthilfeprogramm, durch das kommunale Betreiber mit gewissen KWK-Mindestanteilen anfänglich 9 Pf/kWh erhalten sollen, läßt bislang die industrielle KWK außer acht und wird so auch keine Verdopplung der KWK erreichen können. Deshalb soll bis Ende 2000 eine handelbare KWK-Quote gesetzlich beschlossen werden, wenn die im Sommer vorliegenden Studien zeigen, daß die KWK die gestellten Technologieanforderungen erfüllt.