Meldung | 14.08.2017

PETITION: Stoppt die Gülle-Verschmutzung – Schützt unser Wasser!

Neue Initiative von 10 Institutionen richtet sich an die Bundesregierung und die Europäische Kommission. Ziel ist es, dass das bestehende Düngerecht verschärft wird.
Bild: Petition Düngerecht 2017

>>> Jetzt die Petition unterzeichnen! <<<


Jedes Jahr wird in Deutschland viel mehr Gülle auf den Feldern ausgebracht als Pflanzen und Böden aufnehmen können. Die großindustrielle Agrarwirtschaft ist eine Gefahr für unsere wichtigste Lebensgrundlage: das Wasser.

In zahlreichen Gebieten Deutschlands sind die Böden bereits jetzt durch Überdüngung erheblich belastet und das Grundwasser gefährdet. Wesentliche Ursache hierfür ist die Massentierhaltung: Es wird weitaus mehr Dünger produziert, als auf dem vorhandenen Land aufgebracht werden kann. Bereits jetzt wird in vielen Gemeinden – zum Beispiel in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Bayern – der Grenzwert von 50 Milligramm Nitrat pro Liter Grundwasser um ein Vielfaches überschritten. Das birgt gesundheitliche Gefahren für die Umwelt. Zu viel Dünger gefährdet empfindliche Ökosysteme wie Flüsse, Seen und Naturschutzgebiete und schadet der Artenvielfalt. Zudem müssen die Wasserwerke aufwendige Gegenmaßnahmen treffen, um die hohe Trinkwasserqualität in Deutschland zu halten.

Trotzdem rollen jedes Jahr immer mehr Gülle-Wagen auf unsere Äcker. Hinzu kommen Gülle-Importe aus Nachbarländern, in denen viel strengere Düngegesetze gelten: Die Güllehändler können ihre Tier-Fäkalien in Deutschland billiger entsorgen.

Die Europäische Kommission hat die Bundesregierung verklagt, weil die EU-Nitratrichtlinie zum Schutz des Wassers vor Überdüngung aus der Landwirtschaft in Deutschland seit Jarren nicht umgesetzt wurde. Auch das neue Düngerecht erfüllt die europäischen Vorgaben nur unzureichend. Es muss daher dringend nachgebessert werden.

Verhindern Sie mit uns steigende Wasserkosten wegen Gülle-Verschmutzung!

Viele Wasserwerke stoßen inzwischen an ihre Grenzen: Sie müssen immer mehr Gegenmaßnahmen treffen, um die hohe Trinkwasserqualität in Deutschland zu erhalten. Immer mehr Wasserwerke müssen sogar Denitrifikationsanlagen in Betrieb nehmen. Das kann in einigen Regionen dazu führen, dass Verbraucherinnen und Verbraucher über 60 Prozent mehr für ihr Trinkwasser zahlen müssten. Es darf aber nicht sein, dass die Verbraucher für die Sünden der industriellen Agrarwirtschaft zur Kasse gebeten werden!

Unterstützen Sie eine gewässer- und umweltverträgliche Landwirtschaft!

Wenn Deutschland es mit dem Umwelt-, Gewässer- und Tierschutz ernst meint, dann muss eine konsequente Agrarwende eingeleitet werden: weg von der großindustriellen Agrarwirtschaft, hin zu einer gewässer- und umweltverträglichen Landwirtschaft. Um den Übergang zu erleichtern, muss ein größerer Anteil der EU-Agrargelder gezielt in die gewässer- und umweltverträgliche Landwirtschaft fließen, anstatt pauschal auch an Betriebe mit Massentierhaltung und Überdüngung.

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft sowie Aktion Agrar, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, die Deutsche Umwelthilfe, der Deutsche Naturschutzring, der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches, Germanwatch, Greenpeace, die GRÜNE LIGA und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di wollen die Nitrat-Verschmutzung der Böden und Gewässer stoppen. Der Schutz unserer Gewässer muss immer Priorität vor der Düngebewirtschaftung haben. Das schließt bei der Agrarwende die Umsetzung erfolgreicher Kooperationen der Wasserwirtschaft mit der Landwirtschaft ausdrücklich ein. Die Obergrenze für Stickstoff pro Hektar Ackerfläche muss für alle eingesetzten Dünger gelten. Schlupflöcher, die eine Überdüngung der Böden ermöglichen, müssen geschlossen werden. Hierfür ist eine Kontrolle aller Stickstoffein- und -austräge (Stoffstrombilanzen) für alle Agrarbetriebe verpflichtend einzuführen. Behörden müssen die Einhaltung der Dünge-Vorschriften und die Gülleimporte überwachen und bei Verstößen Bußgelder verhängen. In stark mit Nitrat belasteten oder gefährdeten Gebieten müssen rechtzeitig landwirtschaftliche Aktionsprogramme mit verbindlichen Maßnahmen und Zeitvorgaben eingeleitet werden. Ziel ist eine nachhaltige Reduzierung der Nitratgehalte im Grundwasser auf unter 50 Milligramm pro Liter.

Wir setzen uns für nachhaltigen Gewässerschutz und eine gewässer- und umweltverträgliche Landwirtschaft ein. Helfen auch Sie, die Nitrat-Verschmutzung unserer Böden und Gewässer zu stoppen! Unterschreiben Sie unsere Petition für eine Verschärfung des Düngerechts sowie eine Kehrtwende in der Agrarpolitik.

 

Unsere Forderungen an die Bundesregierung und die Europäische Kommission:
 

  1. Sofortiger Dünge-Stopp in belasteten Gebieten, wenn der Grenzwert von 50 Milligramm Nitrat pro Liter im Grundwasser überschritten wird!
     
  2. Verpflichtende Stoffstrombilanzen ab 2018 für alle Agrarbetriebe!
     
  3. Gülle-Tourismus eindämmen: Gülle-Transporte bundesweit überwachen und in nitratgefährdeten Gebieten Gülle-Importe stoppen!
     
  4. Agrarwende: Die Milliarden-Subventionen für die großindustrielle Agrarwirtschaft müssen sofort zugunsten einer gewässer- und umweltverträglichen Bewirtschaftung der Flächen umgeschichtet werden!

>>> Jetzt die Petition unterzeichnen! <<<