Massives Artensterben bei ungebremster Klimaänderung

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Massives Artensterben bei ungebremster Klimaänderung

Die Klimaänderung hat bereits begonnen und zeigt erste Auswirkungen. Eine Studie über die Artenvielfalt in verschiedenen Regionen der Welt kommt zum Ergebnis, dass großräumiges Artensterben einsetzt, wenn die Klimaänderung nicht durch wirksame Maßnahmen eingedämmt wird. Schon bis 2050 könnten, je nach Grad der Erwärmung, zwischen 15 und 37% der untersuchten Arten aussterben oder an den Rand des Aussterbens gedrängt werden.

Germanwatch übersetzt gekürzt einen Beitrag von AP und aus Nature.
 

Studie: Globale Erwärmung könnte Massenaussterben auslösen

"Die Forscher räumen ein, dass Ungewissheiten hinsichtlich Klimaprognosen und den von ihnen verwendeten Computermodellen bestehen. Sie sagen jedoch, dass sich die Prognosen bewahrheiten könnten, wenn die Industrienationen ihren Ausstoß von Treibhausgasen, die verantwortlich für die Erwärmung der Erdatmosphäre sind, nicht reduzierten.

'Wir sehen bereits, dass Lebensgemeinschaften sehr schnell auf die Klimaänderung reagieren', meint Chris Thomas, Biologe der Universität in Leeds (England) und leitender Autor der Studie. (...)

Sie haben herausgefunden, dass bis 2050 mehr als ein Drittel der 1.103 untersuchten, heimischen Arten verschwinden oder an den Rand des Aussterbens gedrängt werden könnten, da es in Folge des Klimawandels zu einer Umwandlung weiter Flächen in Wüsten und einer Veränderung der Wälder kommt. (...)

Die Forscher stellten fest, dass der Lebensraum und die Verteilung der Pflanzen- und Tierarten sich auf sechs Regionen, einschließlich Mexiko, Australien, Brasilien, Südafrika und Europa, ausgedehnt hat. (...)

Die Forscher fanden heraus, dass zwischen 15 und 37 Prozent der untersuchten Arten bis 2050 aussterben oder an den Rand des Aussterbens gedrängt werden, je nach Temperaturanstieg.

Quelle: Associated Press, 7.1.2004
 

Durch Klimawandel hervorgerufenes Risiko des Artensterbens

"Basierend auf Hochrechnungen bezüglich der Verbreitung von Arten für zukünftige Klimaszenarien haben wir das Risiko des Aussterbens von Arten für eine Auswahl an Regionen untersucht, die etwa 20% der terrestrischen Erdoberfläche ausmachen. Auf der Basis von Klimaszenarien, die von einer mittleren Klimaerwärmung ausgehen, erstellten wir die Prognose mit Hilfe von drei Ansätzen, in denen die Wahrscheinlichkeit des Artensterbens nach einem Potenzgesetz mit der Größe des Verbreitungsgebiets verknüpft ist. Wir prognostizieren, dass 15-37% der Arten in den von uns ausgewählten Regionen der Gefahr ausgesetzt sind, auszusterben."

Quelle: Thomas et al. (2004): Extinction risk from climate change. Nature 427, S. 145-148