KlimaKompakt Spezial

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1. Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten sowie Japan ratifizieren Kyoto-Protokoll

In dieser Ausgabe möchten wir Sie auf zwei aktuelle und bahnbrechende Entwicklungen hinweisen. Zum einen haben jetzt alle EU-Staaten und Japan das Kyoto-Protokoll ratifiziert - dessen baldiges Inkrafttreten ist damit wesentlich wahrscheinlicher geworden. Zum anderen hat sich die Bush-Regierung in ihrem bei der UN hinterlegten Klima-Nationalbericht der USA erstmals offiziell zur Realität des menschgemachten globalen Klimawandels und seiner erheblichen Konsequenzen für die USA bekannt. Ein Politikwechsel zeichnet sich damit allerdings noch nicht ab.
 

Am 31. Mai haben die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten ihre Ratifikationsurkunden zum Kyoto-Protokoll beim UN-Generalsekretär in New York hinterlegt. Die EU hat damit ihr selbstgesetztes Ziel erreicht, das Protokoll so rechtzeitig zu ratifizieren, dass es auf dem Weltgipfel für Nachhaltigkeit in Johannesburg im September diesen Jahres in Kraft treten könnte.

Norwegen hat "im Spurt" die EU noch überholt und seine Urkunde am 30.5. hinterlegt. Die Slowakei vollzog diesen Schritt gleichzeitig mit der EU am 31. Mai. Japan beendete am 4. Juni den Ratifizierungsprozess.

Jetzt sind noch die Ratifizierungen Russlands und einiger Staaten Mittel- und Osteuropas oder von Kanada notwendig, um die Voraussetzung für das Inkrafttreten zu erfüllen.
Diese besagt, dass so viele Industrieländer ratifiziert haben müssen, dass diese mindestens 55 Prozent der CO2-Emissionen der Industrieländer-Emissionen des Jahres 1990 repräsentieren.

Sobald das Protokoll in Kraft getreten ist, finden nicht nur jährliche Klimagipfel der Vertragsstaaten der Klimarahmenkonvention (COP - Conference of the Parties), sondern auch solche der Vertragsstaaten des Protokolls (COP/MOP - Conference of the Parties serving as the meeting of the Parties to this Protocol) statt. Diese werden am gleichen Ort und mit leichter zeitlicher Verschiebung durchgeführt, so dass die Teilnahme an beiden Treffen möglich ist.

Nach dem derzeitigen Stand könnte der erste Gipfel der Vertragsstaaten des Protokolls (COP/MOP 1) mit COP 9 im nächsten Jahr (1. - 12. Dezember 2003) verbunden werden.
 

2. Klimabericht der USA erkennt menschgemachten Klimawandel als Problem an

Die USA haben letzte Woche ihren dritten nationalen Klimabericht an das UN-Klimasekretariat übersandt. Dort erkennen sie - anders als noch vor einem Jahr - den menschgemachten Klimawandel als Problem an und schildern die Auswirkungen des Klimawandels in verschiedenen Regionen der USA. Trotzdem wollen die USA ihre absoluten Emissionen nicht reduzieren, bis zum Jahr 2020 wird sogar ein starker Anstieg prognostiziert. Stattdessen wird lediglich die Notwendigkeit von Anpassungsmaßnahmen an den globalen Klimawandel betont.

Der Bericht ist zu finden unter
www.epa.gov/globalwarming/publications/car
 
 

Redaktion:
Germanwatch e.V.
C. Bals, G. Kier, Dr. M. Treber (V.i.S.d.P.)

Dieses Projekt wird finanziell vom Bundesumweltministerium und vom Umweltbundesamt gefördert.
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