Schwerpunkt: Fairer Weltagrarhandel

Weitblick

Schwerpunkt: Fairer Weltagrarhandel

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Haben Sie sich auch schon mal gefragt, ob sich die Interessen der Bauern und Bäuerinnen bei uns in Europa und in den Entwicklungsländern vereinbaren lassen? Dass der Norden viel mehr Mittel zur Verfügung hat, um seine Landwirtschaft zu fördern, ist ja bekannt. Ebenso klar ist, dass einige der Agrarsubventionen im Norden den Kleinbauern im Süden größte Schwierigkeiten bereiten. Doch wie sieht es genau aus? Delegierte aus Afrika, Asien und Lateinamerika, die bei der Welthandelsorganisation WTO für ihre Länder verhandeln, haben sich auf Einladung von Germanwatch und anderen Organisationen auf deutschen Bauernhöfen umgesehen. Sie ließen sich zeigen, wofür Subventionen hierzulande verwendet werden, und haben sich ihre eigene Meinung dazu gebildet - der Leitartikel und das Interview auf Seite 4 berichten davon. Und auf Seite 2 erfahren Sie, wie die WTO die Sommerpause genutzt hat: In Genf wurden wichtige Entscheidungen getroffen. Dabei war nicht nur die kritische Öffentlichkeit ausgeschlossen, sondern bis kurz vor Schluss auch die Mehrzahl der Delegierten. Kann das richtig sein? Anregende Diskussionen wünscht Ihnen

Dr. Brigitta Hermann

Impressum

Herausgeber: Germanwatch e.V.
Redaktion: Dörte Bernhardt (V.i.S.d.P), Ralf Willinger.
Stand: Oktober 2004

Diese Ausgabe wurde gefördert durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Hier vertretene Standpunkte geben die Ansicht der Herausgeber wieder und stellen nicht die offizielle Meinung unserer Förderer dar.

 

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Überlebenstraining für Kleinbauern

Die EU-Agrarpolitik und die Handelsbedingungen in der WTO zerstören die Existenz von Kleinbauern im Süden und im Norden

Die 64 Hinterwälder-Rinder der Familie Dietsche gucken ein wenig erstaunt, als sie am späten Nachmittag zum Melken in den Stall getrieben werden: Auf dem Hof davor haben sich 30 Menschen aus über 15 Nationen versammelt, darunter…

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Bittersüßer Vorschlag

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Der Vorschlag sendet [...] ein klares Signal an unsere internationalen Partner und die Entwicklungsländer. Europa meint es ernst mit seinen Agrarreformen", erklärte EU-Kommissar Franz Fischler am 14. Juli bei der Präsentation des Vorschlags der EU-Kommission zur…

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Zucker aus Brasilien

Die Zuckerwirtschaft in Brasilien ist in Aufbruchstimmung. Nach einer Entscheidung der Welthandelsorganisation (WTO) Anfang August muss die EU Subventionen für exportierten Zucker abbauen. Die brasilianischen Produzenten sind zuversichtlich, dass sie die Marktanteile der EU auffangen werden…

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Kennen Sie Alma? Alma ist eine hübsche, schwarz-weiß gefleckte Milchkuh mit großen dunklen Augen, das Maskottchen der Germanwatch- Kampagne "Unterbieten Verbieten" gegen Agrar-Dumping. Alma hat eine entfernte Verwandte in Indien namens Rami. Weil Ramis Bäuerin in…

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Stichwort Agrar-Dumping

Dumping bedeutet im Regelsystem der Welthandelsorganisation (WTO), dass Produkte künstlich verbilligt und unterhalb der Produktionskosten im Herstellungsland auf den Markt gebracht werden. Das Agrar-Dumping der Industrieländer zerstört die Existenzgrundlage vieler Kleinbauern im Süden. Dumping ist normalerweise…

3/2004
Schwerpunkt: Fairer Weltagrarhandel

Warum ich Germanwatch wichtig finde - Devinder Sharma

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"Germanwatch zeigt die Zusammenhänge zwischen internationaler Agrarpolitik und deren Auswirkungen in Entwicklungsländern. Es gibt da eine sehr positive Verbindung: Beide Seiten können profitieren, wenn Landwirtschaft künftig nachhaltig betrieben wird. Nur wenn jeder die Kultur und die Traditionen der anderen Seite respektiert und versucht, dem anderen nicht zu schaden, dann ist Agrarwirtschaft wirklich nachhaltig. Dafür setzt sich Germanwatch ein.(Sep. 2004)

Devinder
Sharma
Handelsexperte, Agrarwissenschaftler und preisgekrönter Journalist aus Indien