Ethanol aus Zucker? Aus ökologischer und sozialer Perspektive


 

Dokumentation der Veranstaltung im Rahmen der "Aktionstage Ökolandbau NRW" in Bielefeld am 28. Juni 2005.

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Einleitung

Jährlich produzieren knapp 7.000 Landwirte und Landwirtinnen in NRW über 4 Millionen Tonnen Zuckerrüben, die zu Zucker verarbeitet werden. Die Zuckermarktordnung der EU ist jedoch - im Rahmen der Reform der gemeinsamen Agrarpolitik der EU als auch bei der Welthandelsorganisation - umstritten. So reichten Thailand, Australien und Brasilien dazu Klage gegen die EU ein. Im folgenden Streitschlichtungsverfahren stellte die WTO fest, dass 80 Prozent der europäischen Zuckerexporte illegal sind. Nun werden Vorschläge zur Reform der Zuckermarktordnung, die besonders auf eine Reduzierung des Zuckerrübenanbaus ausgelegt sind, diskutiert.

Die Nord-Süd-Initiative Germanwatch möchte in diesem Zusammenhang über die ökologisch-soziale und entwicklungspolitische Dimension der Zuckermarktordnung informieren und Anlass zur Diskussion bieten. Daher analysieren wir gemeinsam mit Akteuren aus Entwicklungspolitik, Landwirtschaft, Umwelt- und Verbraucherschutz die EU-Agrarpolitik unter verschiedenen Fragestellungen:

Wie kann der Zuckersektor sozial und ökologisch gerecht umgebaut werden? Welche Alternativen gibt es zur "herkömmlichen" Zuckernutzung? Ist Ethanol aus Zucker angesichts immer höherer Ölpreise und klimapolitisch motivierter Förderung von Biosprit eine der sozial, ökologisch und ökonomisch tragfähigen Alternativen?

Mit der Veranstaltung "Ethanol aus Zucker? Aus ökologischer und sozialer Perspektive" am 28. Juni 2005 in Bielefeld begann damit ein Konsultationsprozess, der in Zukunft ausgebaut und vertieft werden wird.

Die vorliegende Dokumentation startet mit der Zusammenfassung des Vortrags von Gerhard Kattenstroth, der selbst Landwirt ist und der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V. (AbL) angehört. Er hat die Reform der Zuckermarktordnung aus der Perspektive eines praktizierenden Landwirtes für uns eingeschätzt.

Im Anschluss daran veröffentlichen wir den Vortrag von Dr. Peter Kasten vom Rheinischen Rübenbauernverband, der in Bielefeld zu der Fragestellung "Welche Zukunftsperspektive hat der Zuckerrübenanbau? Ist Ethanol eine mögliche Alternative?" referierte. Er stellt die These auf, dass der Weizen aufgrund ökonomischer Faktoren der Zuckerrübe zur Erzeugung von Bioethanol Konkurrenz machen könne.

Schließlich präsentierte Dr. Guido Reinhardt vom Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (IFEU) eine Studie zur Ökobilanz von Bioethanol aus Zucker. Er kommt zu dem Schluss, dass aus ökologischer Perspektive die Zuckerrübe das größte Potential für die Erzeugung von Biokraftstoffen habe.
 

Dokumentation der Veranstaltung im Rahmen der "Aktionstage Ökolandbau NRW" in Bielefeld am 28. Juni 2005

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