Autoren: Shaban R. Sserunkuma and Henry Richard Kimera
Herausgeber: Germanwatch
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Zusammenfassung
Die Ziele der hier vorgelegten Studie sind, die Auswirkungen des EU-Zuckerhandels (mit Schwerpunkt auf Dumping) auf Entwicklungsländer zu beurteilen. Im Mittelpunkt standen dabei besonders Kleinbauern und Märkte. Die von der Nord-Süd-Initiative Germanwatch in Auftrag gegebene und vom Consumer Education Fund (CONSENT) umgesetzte Studie wurde in den drei ostafrikanischen Ländern Kenia, Tansania und Uganda durchgeführt.
Dieser Studienbericht führt Ergebnisse auf, die einen mit Schwierigkeiten kämpfenden Industriezweig darstellen; Schwierigkeiten, die von Anpassung, Belastung durch Schmuggelware oder einem schlecht geregelten Markt herrühren. Er zeigt außerdem, dass Zucker jungen Wirtschaftszweigen in Entwicklungsländern eine Möglichkeit bietet, ihre Exportgewinne zu steigern. Schließlich legt er eine Reihe von Maßnahmen dar, die auch von Interessenvertretern befürwortet werden und sich auf Hersteller und Entscheidungsträger beziehen, um die Zuckerbranche der Entwicklungsländer davor zu bewahren, den Anschluss zu verlieren.
Die Studie wurde vor dem Hintergrund hitziger Debatten und Hypothesen in Auftrag gegeben, die eine genauere Überprüfung erforderten, um zukünftige Teilnehmer von Prozessen, die das Ziel haben, die Probleme anzugehen, umfassend zu informieren. Auseinandersetzungen über die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU, welche auch den Zuckersektor mit einschließt, haben sich unlängst auf Subventionszahlungen an Bauern zentriert. Dem EU-Handelsregime wird vorgeworfen, durch Dumping von Produkten, welche den konkurrierenden Waren aus Entwicklungsländern überlegen sind, Millionen von armen Bauern die Lebensgrundlage zu entziehen. Viele Menschen vertreten außerdem die Auffassung, dass Subventionen generell Auswirkungen auf den weltweiten Handel haben und ihn verzerren.
Der Besorgnis über den Handel der EU mit den am wenigsten entwickelten Ländern stehen Forderungen nach umfassenden Reformen des weltweiten Handels im multilateralen Handelssystem der Welthandelsorganisation (WTO) gegenüber.
Besorgnis breitet sich auch in Debatten über Strategien aus, wie Armut in Entwicklungsländern bekämpft und wirtschaftliches Wachstum bzw. wirtschaftliche Entwicklung dort unterstützt werden kann, um Millionen aus bitterer Armut herauszuführen.
Letztlich, vor diesem Hintergrund, rechneten die Partner der Studie damit, dass grundlegende Informationen abgeleitet werden könnten, die helfen würden, zur Entwicklung von Mechanismen beizutragen, um Kleinbauern sowie große Teile der Bevölkerung in Entwicklungsländern zu schützen, die auf die Landwirtschaft als Lebensgrundlage angewiesen sind.
Der Schwerpunkt der Studie lag auf dem Zuckersektor Ostafrikas, besonders im Hinblick auf Dumping, betrieben durch verschiedene Hersteller, wie unter anderem die EU. Sie hebt dabei die unterschiedlichen Stadien, welche der Zuckersektor durchlaufen hat, seinen gegenwärtigen Produktionsstand, sowie sein Potenzial hervor. Außerdem gibt sie einen Überblick über die Ansichten der Interessenvertreter des Zuckersektors zu Dumping und der Zukunft.
Alle in diesem Bericht enthaltenen Informationen wurden durch Interviews mit zentralen Akteuren dieses Industriezweiges bezogen, sowie durch direkte Interviews mit Bauern und anderen Interessenvertretern. Sich auf dieses Thema beziehende Literatur lieferte ebenfalls wichtiges Rohmaterial, welches die fundierte Beurteilung des gegenwärtigen Standes erleichterte.
(auch als englische Version erhältlich, siehe