Pressemitteilung | 31/03/2021 - 17:36

CARE und Germanwatch zum Klima- und Entwicklungsgipfel: Globaler Süden benötigt jetzt klare Zusagen

Klima- und Entwicklungsgipfel unter britischer Leitung zeigt, wie dringend Hilfe bei Bewältigung der Klimawandelfolgen benötigt wird – konkrete Zusagen fehlen jedoch / Germanwatch und CARE fordern Verdopplung der deutschen Klimafinanzierung bis 2025 auf acht Milliarden Euro jährlich
Pressemitteilung

Berlin/Bonn (31. März 2021). Angesichts der unzureichenden Ergebnisse des heutigen Klima- und Entwicklungsgipfels fordern Germanwatch und CARE ambitioniertere Maßnahmen zur Unterstützung der massiv unter der Klimakrise leidenden Menschen im Globalen Süden. Klare Forderungen und Ziele blieben bei der Ministerkonferenz unter britischer Leitung Mangelware, kritisieren beide Organisationen.

„Wirbelstürme, Überschwemmungen und Dürren bedrohen schon heute Millionen Menschen in ärmeren Ländern. Der dadurch ausgelöste Nahrungsmangel trifft gerade Frauen und Mädchen besonders hart, weil sie zum Beispiel als erstes auf ihre Portionen verzichten und hungern, um ihre Familien zu ernähren. Um Menschen im Globalen Süden zu helfen, sollte die Bundesregierung die Klimafinanzierung bis 2025 auf dann 8 Milliarden Euro Haushaltsmittel pro Jahr verdoppeln. Davon muss mindestens die Hälfte für die Anpassung an nicht vermeidbare Klimafolgen bereitgestellt werden“, fordert Sven Harmeling, Klimapolitischer Leiter von CARE International.

„Wir steuern auf eine massive Vertrauenskrise beim kommenden Klimagipfel im November zu. Konkrete und sichere Zusagen zur internationalen Klimafinanzierung noch vor dem Klimagipfel sind die Voraussetzung für einen neuen Vertrauensaufbau“, sagt David Ryfisch, Leiter des Teams Internationale Klimapolitik bei der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch. „In der Vergangenheit hat Deutschland mehrfach eine Vorreiterrolle gespielt und damit andere Geber zu verbesserten Zusagen bewegt. Mit der neuen US-Regierung bietet sich nun die große Chance für eine neue Dynamik.“

Klimawandelbedingte Schäden und Verluste wurden beim Gipfel nicht explizit thematisiert, dabei ist die internationale Verantwortung zur Unterstützung besonders verwundbarer Menschen und Länder im Umgang mit Klimafolgen momentan wichtiger denn je, da sowohl die Klima- als auch die Corona-Krise die ärmsten Länder besonders hart treffen. „Die britische Klimagipfel-Präsidentschaft vergibt eine weitere Chance, die Finanzierung zur Bewältigung von Schäden und Verlusten ausreichend in den Blick zu nehmen. Notwendig wären konkrete Vereinbarungen zur Verbesserung der finanziellen Unterstützung für Schäden und Verluste beim Weltklimagipfel“, sagt Laura Schäfer, Referentin für Klimarisikomanagement bei Germanwatch.