Flugverkehr auf der Kippe

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Flugverkehr auf der Kippe

 

 

Der Flugverkehr ist jetzt also endlich unter politischen Handlungsdruck gekommen. Das Umweltbundesamt ist dabei einer der am stärksten drängenden Akteure.

Zur Vollversammlung der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation im September diesen Jahres muss möglichst hoher Erwartungsdruck aufgebaut werden. Denn von dort soll endlich grünes Licht kommen, dass Maßnahmen zur Begrenzung der Klimaemissionen des Flugverkehrs erfolgen. Wenn es nicht international klappen sollte, dann wenigstens im europäischen Alleingang. Noch länger kann nicht gewartet werden.

Dabei wäre vermutlich sogar die europäische Luftfahrtbranche ein Gewinner, denn die hiesigen Fluggesellschaften fliegen moderne, kraftstoffsparende Maschinen, und der europäische Flugzeugbauer Airbus bietet viel sparsamere Flugzeuge an als der Wettbewerber Boeing, dessen neues Flugzeugkonzept "Sonic Cruiser" 20 Prozent mehr Kerosin verbraucht als die heutigen Flugzeuge - gegenüber dem Super-Airbus A 380 sind es sogar 35 Prozent.

Doch die Technik allein kann nicht alles richten. Auch wir als Nachfrager sollten uns der Herausforderung stellen. Eine Stunde Fliegen in einem durchschnittlich besetzten Passagierflugzeug verursacht, auf den einzelnen Fluggast umgerechnet, mehr Treibhausgasemissionen als ein Mensch in Bangladesh in einem ganzen Jahr durch alle seine Aktivitäten bewirkt. Schaffen wir es angesichts dessen, wenigstens nicht noch viel mehr zu fliegen? Denn der Rest der Welt - gegenwärtig ist nur etwa 7 Prozent der Menschen jemals geflogen - hat noch großen Nachholbedarf.

Manfred Treber
 

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