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KlimaKompakt Nr. 83: Der Synthesebericht des Fünften Sachstandberichts des Weltklimarats IPCC

 
Editorial
Kohle passt nicht ins CO2-Budget

Die Klimawissenschaft ist so umfangreich wie noch nie. Nach sieben Jahren hat der Weltklimarat IPCC nun 2013 und 2014 seinen neuen Sachstandsbericht – den nunmehr bereits fünften – vorgestellt. Dass der Klimawandel ein Problem ist, haben schon vorherige IPCC-Berichte festgestellt.

Gibt es also etwas Neues? Die Antwort lautet Ja. Erstmals gibt der IPCC ein CO2-Budget an, das der Menschheit noch zur Verfügung steht, wenn die Erde sich nicht mehr als 2 °C gegenüber vorindustrieller Zeit erwärmen soll. Im Jahr 2011 betrug dieses Budget 1000 Gt CO2. Drei Jahre später bleiben von dem jährlich schrumpfenden CO2-Budget nun nur noch 900 Gt. Wird die heutige Emissionshöhe beibehalten, wäre das Budget schnell aufgebraucht, spätestens in 30 Jahren.

Es kann also nicht so weitergehen. Vieles muss sich ändern, doch eines hebt der Weltklimarat besonders hervor: Um unter zwei Grad Erwärmung zu bleiben, muss die Stromversorgung bis zum Jahr 2050 praktisch aus der Kohle aussteigen – sofern nicht weitreichend Kohlenstoffabscheidung (CCS) eingesetzt wird.

Das gilt weltweit. Für Industrieländer wie Deutschland, die sich als Vorreiter im Klimaschutz sehen, gilt es umso mehr – sie müssen den Ausstieg noch schneller umsetzen. Die Wissenschaft ist in diesem Punkt sehr eindeutig.
   

Manfred Treber
Klima- und Verkehrsreferent

83 | 04 2015
KlimaKompakt Nr. 83: Der Synthesebericht des Fünften Sachstandberichts des Weltklimarats IPCC