Nota de prensa | 06/04/2007

Klimawandel: Zum schnellen Handeln gibt es keine Alternative.

Bonn, den 6.4.2007. "Die Ärmsten der Armen und die Artenvielfalt bleiben als erste auf der Strecke." - so kommentiert Klaus Milke, Vorstandsvorsitzender von Germanwatch die Veröffentlichung des 2. Teilberichts des IPCC zu den Anpassungserfordernissen an den Klimawandel am heutigen Karfreitag. Der Intergovernmental Panel on Climate Change hatte mehrere Tage in Brüssel verhandelt und die Erkenntnisse von 2500 Wissenschaftlern aus der ganzen Welt auf 1500 Seiten zusammengefasst.

Milke: "Auch wenn insbesondere die USA, China und Russland versucht haben, die Aussagen bis zuletzt abzumildern, sind die drastischen Warnsignale des neuesten IPCC-Berichts überdeutlich: die Arktis, Afrika südlich der Sahara, die kleinen Inselstaaten, der Amazonasregenwald und die asiatischen Megadeltas werden die Hauptleidtragenden mit Millionen von Betroffenen unter den Regionen dieser Welt sein. Globaler Effekt wird voraussichtlich der Schwund von einem Drittel der bisherigen Artenvielfalt sein, also ein riesiger Verlust in den Tier- und Pflanzenvorkommen."

Germanwatch fordert daher mit Nachdruck unverzügliches Handeln zur Unterstützung für marginalisierte Gruppen und die Armen dieser Welt sowie zum Schutz von Pflanzen und Tieren. Die Hauptverursacher der Erderwärmung müssten die von extremen Wetterereignissen besonders betroffenen Entwicklungsländer stärker als bisher finanziell unterstützen.

Die Europäer müssten nun ganz schnell beginnen, die Klimaschutz- und Energiebeschlüsse des Europäischen Rates von Anfang März umzusetzen (Reduzierung des CO2-Ausstoßes um 30% bis 2020) mit dem Ziel, die globale Temperaturerhöhung auf deutlich unter 2° C gegenüber vorindustriellem Niveau zu begrenzen. Gleichzeitig steht auch die EU in der Pflicht, die besonders Betroffenen bei der Anpassung an den Klimawandel stärker zu unterstützen. Finanzmittel könnten aus der Versteigerung von Zertifikaten im Emissionshandel oder der Einführung einer Kerosinsteuer kommen. Der G8-Gipfel in Heiligendamm sei eine nächste wichtige Etappe, wo hierzu zusammen mit anderen großen CO2-Emittenten Beschlüsse gefasst werden müssten.

"Bei der Bewältigung der Folgen des Klimawandels sitzen zwar arme und reiche Länder und alle Lebewesen auf dem Planeten in einem Boot" - so Klaus Milke. "Aber die einfachen Passagiere und diejenigen, die sich nicht wehren können, übernachten auf den unteren Decks, die Rettungsboote liegen auf den oberen."