Im Klimazug nach Durban

Weitblick Artikel

Im Klimazug nach Durban

Die Zivilgesellschaft mobilisiert in Südafrika über Glaubensgrenzen hinweg
Climate Train

Im Vorfeld des Klimagipfels von Durban setzt sich die südafrikanische Zivilgesellschaft auf unterschiedlichste Weise für einen Erfolg ein. Besonderes Engagement geht gerade auch von religiösen Glaubensgemeinschaften aus. So trafen sich im Juni 2011 in Kenia etwa 130 hochrangige Vertreter verschiedener Glaubensgemeinschaften (Muslime, Christen, Hindus, Buddhisten, Brahma Kumari, Bahá´i) aus 30 afrikanischen Ländern und erarbeiteten eine konfessionsübergreifende Deklaration. Darin heißt es unter anderem, wenn diese Generation zum Wohle zukünftiger Generationen nicht ein stabiles Klima sichere, würden wir von ihnen und der Geschichte dafür verantwortlich gemacht. Versagen zu diesem kritischen Thema sei nicht erlaubt, jeder verlorene Moment erhöhe die unumkehrbare Bedrohung für das Leben auf der Erde.

Unter anderem aus diesem gemeinsamen Appell entwickelte sich die Kampagne „We have faith – act now for climate justice” („Wir glauben [daran] – handelt jetzt für Klimagerechtigkeit“) in Südafrika. Die Kampagne fordert, dass sich die Entscheidungsträger in Durban zu einer fairen, ambitionierten und rechtlich verbindlichen Vereinbarung und einer zweiten Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls verpflichten, klare und ambitionierte kurz- und langfristige Ziele der Emissionsminderung setzen sowie eine angemessene Finanzierung zur Anpassung an den Klimawandel in Afrika zusätzlich zur existierenden Entwicklungshilfe sichern.

Ein „Klimazug“ ist am 4. November auf seine Reise durch Südafrika gestartet und ist bis zum Beginn des Klimagipfels unterwegs. Die Kampagne wird zudem mit einer von Jugendlichen organisierten „Klimakarawane“ unterstützt. Bei Konzerten in verschiedenen Hauptstädten wie Nairobi, Dar es Salaam, Lusaka und Soweto weisen die Jugendlichen auf den Klimawandel hin und mobilisieren öffentlich für Aktivitäten zum Klimagipfel in Durban. Schließlich soll am 3. Dezember anlässlich des „Globalen Aktionstages“ den Verhandlern im Konferenzzentrum in Durban eindrücklich aufgezeigt werden, wie dringlich es ist, die Ambition und Verbindlichkeit des klimapolitischen Handelns massiv zu erhöhen.

Sven Harmeling