News | 17 June 2021

30 Jahre gute Nachbarschaft zwischen Deutschland und Polen

Aufbruch in eine partnerschaftliche Klimakooperation

Am 17. Juni 1991 haben Polen und Deutschland den Vertrag über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit geschlossen – und damit eine neue Ära eingeläutet.  In den drei folgenden Jahrzenten schwankte die Dynamik zwischen beiden Staaten oft und war immer wieder von Missverständnissen geprägt. Trotzdem ist es beiden Ländern gelungen, eine sehr gute Zusammenarbeit in Kultur und Wirtschaft aufzubauen. Polen ist derzeit fünftwichtigster Handelspartner Deutschlands.

Die Klimakrise stellt uns heute vor die größte Herausforderung unserer Zeit. Gefordert sind jetzt intensive nationale und zwischenstaatliche Anstrengungen. Der deutsch-polnische Jahrestag bietet die Chance, für eine Debatte über neue und zukunftsorientierte Kooperationsmöglichkeiten im Bereich der Klima- und Energiepolitik. Das wurde von den politischen Entscheider:innen bislang nicht ausreichend diskutiert. Inzwischen hat sich Polen jedoch von einem Klima-Bremser zu einem Land entwickelt, das eine klimapolitische Wende aktiv mitgestalten will: Der polnische Kohleausstieg ist beschlossen, fast die Hälfte der in Polen produzierten Elektrobusse werden in die EU exportiert und der Photovoltaik-Sektor boomt.

Eine vertiefte Klimakooperation zwischen einer einflussreichen und wichtigen Stimme in Mittel- und Osteuropa und einem Klimamotor im Westen kann die Bedürfnisse und Probleme beider Regionen berücksichtigen und den Zusammenhalt in Europa fördern.

Der 30. Jahrestag ist daher ideal für eine Weiterentwicklung und Renaissance der deutsch-polnischen Beziehungen hin zu einer partnerschaftlichen Klimakooperation auf Augenhöhe. Dafür setzt sich auch Germanwatch ein.