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EINBLICK 1|2021 Cover
Ausgabe 1|2021: 30 Jahre Gerechtigkeit gemeinsam gestalten

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Im Jahr 2021 feiern wir einen besonderen Geburtstag: Germanwatch wurde am 24. Februar 30 Jahre alt. Schauen Sie gemeinsam mit uns zurück auf drei Jahrzehnte, in denen wir uns einen festen Platz in der deutschen zivilgesellschaftlichen Landschaft erarbeitet haben. So mancher Meilenstein in der Klima- und entwicklungspolitischen Struktur-Politik wäre ohne Germanwatch später oder vielleicht auch gar nicht erreicht worden. Germanwatch war und ist eine Organisation, die oft leise und im Hintergrund, aber immer mal wieder auch laut und ganz prominent Impulse setzt. Aus der ursprünglichen eng definierten Nord-Süd-Ecke sind wir längst herausgewachsen: Mit unseren Teams decken wir elementare Themen der globalen Gerechtigkeit und des Umweltschutzes ab - mit viel detailliertem Fachwissen und in gewachsenen sowie vertrauensvollen Verbindungen zu Entscheidungsträger_ innen, aber auch in innovativen Bündnissen. Vor allem aber haben wir das große Ganze nie aus dem Blick verloren und können unsere Fachexpertise zusammenfügen, Themen vernetzt denken und Anknüpfungspunkt bieten. In Zeiten sich zuspitzender, interdependenter Krisen und vor dem Hintergrund der notwendigen zügigen sozial-ökologischen Transformation ist dies eine wichtige Eigenschaft . Die nächsten 30 Monate im Blick mit positiven Visionen, Mut und Möglichkeiten zur Partizipation Mit 30 werden wir gebraucht wie selten zuvor, denn in den nächsten 30 Monaten werden entscheidende Weichenstellungen erfolgen:

  • Bei zentralen Globalen Entwicklungszielen für den Schutz unserer Lebensgrundlagen (Biodiversität und Klima) und der Kluft zwischen Arm und Reich hat sich seit 2015 das Problem deutlich vergrößert, nicht verringert. Die Zeit für den ernsthaft en Einstieg in den notwendigen Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft läuft davon.
  • Deutschland hat gerade ein schlechtes Zeugnis ausgestellt bekommen – die angekündigten grünen Wiederaufbauprogramme sind überwiegend nicht grün. Zugleich widersetzt sich vor allem das Wirtschaft sministerium mit der Taxonomie einen ernsthaft en Prüfmaßstab zu etablieren, der „Green Washing“ vermeiden könnte.
  • Im neuen Koalitionsvertrag und auf EU-Ebene gilt es in den nächsten drei Jahren die Rahmensetzungen für den grundlegenden Umbau von Wirtschaft , Landwirtschaft und Finanzmarkt auf den Weg zu bringen.
  • In Deutschland gilt es ein – im Parlament nachgebessertes – Lieferkettengesetz auf den Weg zu bringen und dann in Europa ein noch wirkungsvolleres. Die Bundesregierung, u.a. mit Verweis auf die europäischen Wettbewerber, konnte sich dazu noch nicht durchringen.
  • Mit unserem Bildungsansatz, der nicht nur den ökologischen Fußabdruck verringern will, sondern dafür motiviert, den Handabdruck (Hand Print) für die notwendigen transformativen Schritte zu vergrößern, zeigen wir, wie Werte nicht nur beschworen, sondern umgesetzt werden können. Ohne solch engagiertes Handeln werden viele heute in Deutschland selbstverständliche Grundrechte durch eine Krisenkaskade in absehbarer Zeit unter Druck kommen. Dagegen setzen wir positive Visionen, Mut und Möglichkeiten zur Partizipation.


All dies muss gestaltet werden vor dem Hintergrund einer noch nicht an ihr Ende gekommenen Pandemie, die unser Leben auf den Kopf gestellt hat – damit ist sie Chance und Risiko zugleich. Eine massive Chance, die disruptiven Veränderungen der letzten Monate für einen Pfadwechsel zu nutzen. Aber auch ein Risiko, wenn die Bereitschaft zum Wandel – von den Wideraufbauprogrammen, bis hin zu den
demnächst von der EU vorgelegten klimapolitischen Umbauprogrammen für alle Sektoren – jetzt eher schrumpft.

Wir sagen Danke!

Im Namen des gesamten Vorstands, der Geschäftsführung und der Mitarbeiter_innen möchten wir uns herzlich bei Ihnen für Ihre oft schon langjährige Unterstützung und Ihr Interesse an der sozial-ökologischen Transformation bedanken. Lassen Sie uns auch in den nächsten, so kritischen Monaten und Jahren gemeinsam hinsehen, analysieren und einmischen – für globale Gerechtigkeit und den Erhalt unserer Lebensgrundlagen.

 

Silvie Kreibiehl
Vorstandsvorsitzende

 

 

 

 

Christoph Bals
Politischer Geschäftsführer von Germanwatch

 

 

 

 


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