5 Dinge, die wir aus dem Umgang mit der Corona- für die Klimakrise lernen können

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5 Dinge, die wir aus dem Umgang mit der Corona- für die Klimakrise lernen können

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Die Corona-Krise ist eine weltweite Bedrohung, die nur mit schnellem, entschiedenem und zugleich umsichtigem Handeln bekämpft werden kann – wie die Klimakrise. In mancher Hinsicht unterscheiden sich die Krisen stark – zum Beispiel erstreckt sich die Klimakrise über einen längeren Zeitraum. Es wäre falsch, Erkenntnisse aus der einen direkt auf die andere zu übertragen. Allerdings macht die Corona-Krise vieles sichtbar, aus dem wir für die Klimakrise lernen können:

 

  • Erfolgreiche Krisenbewältigung muss wissenschaftsbasiert sein, in der Umsetzung allerdings auch Grundrechte abwägen. In beiden Krisen zeigt die Wissenschaft, dass sich hochschaukelnde Effekte die bestehenden Kapazitäten zu überfordern drohen. Rechtzeitiges Handeln ist erforderlich, um die Folgen in einem bewältigbaren Umfang zu halten. Gleichzeitig zeigt sich die Gefahr des Leugnens von Fakten, durch das die Situation schnell außer Kontrolle geraten kann.
  • Auch für die Wirtschaft ist entschiedenes, wissenschaftsgestütztes Handeln besser. So hat sich gezeigt, dass Staaten, die durch umfassende Maßnahmen die Infektionszahlen schnell eindämmen konnten, wirtschaftlich besser durchkamen. Dort, wo aus Sorge vor Einbußen zu lange gezögert wurde, hat die Pandemie die Wirtschaft mit voller Wucht getroffen. Die kurzfristigen Kosten des Handelns sind hoch, aber die langfristigen Kosten des Nicht-Handelns sind viel höher.
  • Man muss eine Krise als solche benennen, um sie angemessen bekämpfen zu können. Das Verständnis als Krise ermöglicht einenaußergewöhnlichen, aber demokratisch legitimierten Handlungsmodus. Dazu gehört eine
    klare und ernsthafte Kommunikation von Risiken und Maßnahmen, rechtzeitiges Handeln und die Mobilisierung enormer Finanzmittel, die klug eingesetzt werden müssen. Mit drastischen Schritten zur Eindämmung der Corona-Krise schränkten Staaten die Grundrechte der Bevölkerung über Wochen massiv ein. Im Klimaschutz kann nicht jahrelang auf diese Weise vorgegangen werden – selbst, wenn der Zeitdruck sehr hoch ist. Aber auch beim Klima sind entschiedene Schritte nötig, um die Grundrechte der jungen und künftigen Generationen zu schützen
  • Krisenbekämpfung braucht verbindliche Regeln und Solidarität. Eine Krise, die die gesamte Gesellschaft trifft, lässt sich nicht von Einzelnen lösen, so wichtig Eigenverantwortung auch ist. Dafür braucht es klare Regeln für alle und Unterstützung für die Betroffenen durch die Politik.
  • Ohne internationale Kooperation lässt sich eine globale Krise nicht lösen. Hier liegen zentrale Aufgaben für die UN, aber auch G7 und G20.

Vera Künzel, Laura Schäfer & Lutz Weischer