Was steht in Katowice auf der Agenda?

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Was steht in Katowice auf der Agenda?

Mit einem Paket aus drei Beschlüssen wird der Klimagipfel COP 24 ein Erfolg
Begbau-Museumsturm in Katowice

Fossile Energien sind bald reif fürs Museum, so wie dieser Bergbau-Museumsturm in Katowice.

1. Klimaziele nachbessern

Die bislang von den Ländern vorgelegten Klimaziele reichen noch nicht aus, um das Ziel des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, die globale Erwärmung auf „deutlich unter 2 °C“, besser noch 1,5 °C, zu begrenzen. Der diesjährige sog. Talanoa-Dialog soll die Länder durch internationalen Austausch animieren und inspirieren, ihre nationalen Klimapläne nachzubessern. Es geht darum, Ziele zu erhöhen, neben Energie auch Sektoren wie Landwirtschaft und Verkehr einzubeziehen und Maßnahmenkataloge zur Umsetzung dieser Ziele zu erarbeiten. Hierzu sollen sich in Katowice möglichst viele Industrie- und Schwellenländer entschließen, bevor ab 2020 die erste Umsetzungsperiode des Pariser Abkommens beginnt. Aber gerade von Industrieländern wie Deutschland wird erwartet, im Klimaschutz auch schon vor 2020 zuzulegen.

2. Verlässliche Klimafinanzierung

Als zweites bedarf es in Katowice Fortschritten bei der Finanzierungsstrategie für Entwicklungsländer. Für die Umsetzung von Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen in Entwicklungsländern müssen Industrieländer – wie in Paris zugesagt – deutlich mehr Klimafinanzierung zur Verfügung stellen als bisher. Die deutsche Bundeskanzlerin hat eine Verdoppelung der internationalen Klimafinanzierung bis 2020 zugesagt. Nun müssen Taten folgen! Auch die Gelder für den Grünen Klimafonds müssen 2019 verdoppelt werden. Eine entsprechende Ankündigung von wichtigen Geberländern wie Deutschland und Frankreich in Katowice würde die internationale Dynamik sehr befördern. Dann könnte auch mit Ländern wie China über eine angemessene Beteiligung an der internationalen Klimafinanzierung verhandelt werden.

3. Starke Regeln

Technisch wird es beim sogenannten Regelbuch, den Umsetzungsregeln des 2015 beschlossenen Pariser Klimaabkommens. Diese sollen dafür sorgen, dass das Pariser Klimaabkommen ab 2020 mit der notwendigen Ambition und Transparenz umgesetzt werden kann. Es braucht klare und belastbare Regeln bspw. für das Einreichen der nationalen Klimapläne, für die Messbarkeit und internationale Vergleichbarkeit sowohl der Maßnahmen als auch der Finanzierung. Alle fünf Jahre sollte der globale Fortschritt in Bezug auf die Pariser Ziele für Klimaschutz, Resilienz und die entsprechende Umschichtung der Finanzströme überprüft werden.
 

Rixa Schwarz & Christoph Bals