Tipps für VerbraucherInnnen zum Umgang mit alten Elektronikgeräten

In Deutschland liegen derzeit etwa 83 Millionen alte oder kaputte Handys in den Haushalten herum. Viele Menschen wechseln ein Elektronikgerät nur deshalb aus, weil es nicht mehr dem neuesten Stand entspricht. Landen alte Elektronikgeräte nicht in der Schublade, werden sie häufig über den normalen Hausmüll entsorgt. Das ist nicht nur verboten, es gehen auch wertvolle Rohstoffe verloren – in Deutschland alleine 400 Kilogramm Gold jährlich nur aus Mobilfunkgeräten.

Um das Gold und die ungefähr 30 anderen Metalle zu gewinnen, die für die Produktion unserer Elektronikprodukte notwendig sind, müssen viele ArbeiterInnen – unter ihnen Kinder – in den Minen hart und oft ohne Sicherheitsschutz arbeiten. Ein weiteres Problem sind die wachsenden Elektroschrottberge. Ein nicht unerheblicher Teil der ausrangierten Geräte aus den Industrieländern wird illegal in Entwicklungsländer verschifft.

Doch wohin mit den ausgedienten Laptops, Tablets oder Spielkonsolen?

>> Broschüre "Alte Handys und PCs - zu wertvoll für die Tonne"
Diese Broschüre enthält viele Tipps für Sie – von der längeren Nutzung über das Wiederverwenden bis zum richtigen Recyceln.

Hilfreiche Adressen

(Die folgende Zusammenstellung wird kontinuierlich erweitert.)

Adressen zum:
1. Länger nutzen
2. Wiederverwenden
3. Recycling – Abgabe von Altwaren
4. Gebraucht kaufen

Check dein Handy! "Mayla, Esma und Lukas sollen eigene Handys bekommen. Die drei können es kaum erwarten und wollen über ihre zukünftigen Begleiter so viel wissen wie möglich..." So beginnt die neue innovative Broschüre rund um den nachhaltigen und bewussten Umgang mit Handys, die sich an BildungsmultiplikatorInnen für deutsch-, arabisch- und türkischsprachige junge Erwachsene richtet. Hier geht es zur Webseite der Broschüre

Aufrüsten und Reparatur:

1. Länger nutzen

Der Verein ReUse fördert die Wieder- und Weiterverwendung gebrauchter EDV und IT-Hardware. Er bietet Unternehmen und Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung Reparaturservice und geprüfte gebrauchte Geräte:
Zur Webseite

Die gemeinnützige GmbH “Arbeit für Menschen mit Behinderung” (AfB) bietet Reparatur, Rücknahme kaputter Geräte in ihren Shops und den Verkauf gebrauchter IT-Geräte. Sie beschäftigt Menschen mit Behinderung, ist TÜV-zertifiziert und hat mehrere Standorte bundesweit.

iFixit ist eine Initiative die Selbstreparatur ermöglicht. Die Website iFixit stellt detaillierte Reparaturinformationen bereit und erleichtert den Zugang zu Ersatzteilen.

Repair Cafés sind ehrenamtliche Treffen, bei denen die Teilnehmer alleine oder gemeinsam mit anderen ihre kaputten Dinge reparieren. Diese Website gibt eine Übersicht über alle deutschlandweiten Repair Cafés und stellt Informationen über Möglichkeiten der Eigeninitiative bereit.
Repair Café und Reparatur Initiativen

Auf der Website des Verbundes offener Werkstätte können Sie offene Werkstätten für Handwerk, Kunst, Reparatur, Recycling und andere Aktivitäten in Ihrer Region suchen oder sich selbst einbringen.

Die Webseite Kaputt.de ist ein Vergleichsportal, auf dem Sie - gefiltert nach Handymodell und dem jeweiligen Problem - nahe gelegene Reparaturwerkstätten finden und die voraussichtlichen Preise der Reparatur vergleichen können. Die Seite bezieht auch Online-Reparateure mit ein. Außerdem gibt es die Möglichkeit, den ausgewählten Reparaturdienst direkt zu kontaktieren und Bewertungen anderer zu lesen.

2. Wiederverwenden

Verschenkportale:

Das Verschenknetzwerk „Alles und Umsonst“ möchte ein Zeichen gegen die Konsum- und Wegwerfgesellschaft setzen.

Das Verschenknetzwerk „Freecycle“ ist ehrenamtlich organisiert. Es ermöglicht den Austausch kostenlos abzugebender Gegenstände in regionalen Gruppen und das in vielen Orten im deutschsprachigen Raum.

Hier können alte Computer an Schulen gespendet werden:

Regionale Möglichkeiten des Verschenkens bieten die Umsonstläden. Eine Übersicht über die jeweiligen Standorte in den Städten findest du im Netzwerk „Alles und Umsonst“

Auch in Zeiten der Digitalisierung besitzen nicht alle Kinder ein Handy, besonders solche aus sozial benachteiligten Familien nicht. We4kids hat deshalb das Projekt „Handys für den Notfall“ ins Leben gerufen, im Zuge dessen sie funktionstüchtige alte Handys mit einer Prepaidkarte ausstatten und an bedürftige Kinder weitergeben. Defekte Handys werden von RDE Coolrec recycelt. Weitere Infos hier.

Wer in Hamburg, Köln oder Mülheim a.d. Ruhr lebt, kann alte PCs spenden, die dann an Bedürftige weitergegeben werden: Zur Webseite der Computerspende. Für Berliner gibt es hier viele Adressen.

Tauschportale:

Online-Tauschbörse für Gebrauchsgegenstände mit über 600 Kategorien.

Bei Tauschticket können Sie Ihre Artikel kostengünstig und bequem mit anderen Mitgliedern tauschen. Die Teilnahme bei Tauschticket ist kostenlos. Um tauschen zu können, benötigt man so genannte Tickets, die Tauschwährung.

Bei Tauschgnom.de können Gegenstände kostenlos mithilfe einer Tauschwährung den Besitzer wechseln, 1:1 getauscht oder auch verliehen werden.

In vielen Städten haben sich zudem lokale Tauschringe gegründet, über welche Dienstleistungen und Produkte geteilt und getauscht werden können. Kontakte vor Ort und Hintergrundinformationen zum Konzept bieten die Webseiten Regiotauschnetz.de, und tauschen-ohne-geld.

Aufkaufportale:

Auf wirkaufens.de können Sie Ihre gebrauchten Elektronikgeräte einschicken und erhalten einen wertgemäßen Geldbetrag. Nach einer sorgfältigen Prüfung, Wiederaufbereitung, Reinigung und ggf. Aufrüstung werden sie über das Unternehmen weiterverkauft.

Neben ausführlichen Informationen rund um das Thema fachgerechtes Recycling bietet das Gemeinschaftsprojekt der Elektrogeräte Recycling GmbH (EGR) WEEE auch den Ankauf gebrauchter IT-Geräte an.

Clevertronic.de kauft Handys, Tablets und Smartwatches ein. Bei Flip4new.de und Rebuy.de können Sie zusätzlich auch Notebooks verkaufen. Die Webseiten und kaufen darüber hinaus auch alte Computer und teilweise Monitore an.

Auf Handyverkauf.net können Sie die Handy-Ankaufpreise verschiedener Portale vergleichen, und auf Recyclingmonster.de zusätzlich die Preise für Tablets und Macbooks.

Verkauf und/oder Spende des Erlöses:

Deutsche Umwelthilfe (DUH, in Kooperation mit der Telekom): Auf der Seite von DUH und Telekom können Sie Ihr Handy verkaufen und einen Teil des Erlöses oder den gesamten Erlös an die DUH spenden. Wenn Sie sicher gehen wollen, dass die Spende an die DUH geht, wählen Sie den Versand, anstatt der Möglichkeit, die Handys im T-Mobile-Shop abzugeben. Verkaufen, spenden und Versandetiketten erhalten, kann man voraussichtlich wieder ab März 2018 hier

Das Hilfsprojekt Labdoo ist eine weltweite, private Initiative von ehrenamtlichen Helfern. Das Projekt sammelt ungenutze, ausgemusterte Laptops, Tablets oder eBook Reader für Auslandsprojekte und ggf. auch PCs für regionale Projekte im Inland.

Gemeinsam nutzen:

Die Verleihplattform Leihdirwas.de für Privatpersonen bietet die Möglichkeit des gegenseitigen und sicheren Verleihens von Alltags- und Nutzungsgegenständen deutschlandweit.

frents ist ein soziales Netzwerk, das dir die Möglichkeit bietet, alles zu benutzen, was in deinem Freundeskreis und deiner Nachbarschaft zur Verfügung steht.
 

3. Recycling – Abgabe von Altwaren

Recyclinghöfe / kommunale Sammelstellen:

Die kommunalen Sammelstellen sind die richtige Adresse für die Entsorgung. Standorte und Öffnungszeiten können Sie über die Gelben Seiten oder im Internet herausfinden. Auch die kostenlose App "eSchrott" bietet die Möglichkeit die nächste Sammelstelle oder den nächsten Recyclinghof zu finden.

Sammelaktionen von Umwelt- und Sozialen Organisationen:

NABU (in Kooperation mit EPlus): Für jedes abgegebene Alt-Handy erhält der NABU bis zu drei Euro von der E-Plus-Gruppe. Das Geld fließt in das Naturschutzgroßprojekt Untere Havel. Der NABU hat bundesweit Sammelstellen, wo man Handys abgeben kann, aber auch der Versand ist möglich. Drucken Sie dazu die Versandetiketten der Organisation aus, die es online gibt.

Der Verein "Pro Wildlife" erhält für jedes alte Handy eine Spende für sein Affenschutzprogramm, die für die Rettung bedrohter Arten wie Gorillas und Schimpansen eingesetzt wird. Die Handys werden wiederverwendet oder recycelt. Ihre Geräte können Sie per Brief an die Organisation schicken. Die Adresse finden Sie hier.

Die Mobile-Box spendet pro abgegebenes Handy bis zu einen Euro an ihre Sammelpartner, darunter FÖJ, BUND und die GLS Bank. Die abgegebenen Handys werden, wenn sie nicht wiederverwendet werden können, professionell recycelt. Versandetiketten können Sie hier herunterladen.

Beim Händler oder Hersteller zurückgeben:

Seit dem im Juli 2016 in Kraft getretenen Elektro-Gesetz müssen alle Händler mit einer Verkaufsfläche von über 400 m2 alte Elektrogeräte kostenlos zurücknehmen und recyceln, auch Online-Händler mit einer entsprechenden Lagerfläche. Sie müssen maximal fünf Kleinelektrogeräte mit einer Seitenlänge von weniger als 25 cm zurücknehmen. Größere Geräte können Sie bei den Händlern nur abgeben, wenn Sie auch ein gleichartiges Gerät kaufen. Viele Hersteller nehmen aber auch freiwillig und manchmal gegen Gutscheine alte Geräte zurück, deshalb lohnt es sich, auf der jeweiligen Webseite nachzuschauen.

Vodafone bietet die Möglichkeit der Rückgabe des alten Handys an. Der Erlös aus dem Recycling wird dabei von Vodafone an eine gemeinnützige Organisation gespendet.

Die Telekom nimmt auch Handys zurück und spendet die Erlöse der Vermarktung und des Recyclings an gemeinnützige Organisationen, um entsprechende Projekte zu fördern. Etwa 15 Prozent der abgegebenen Handys können wiederverwendet werden. Ihre alten Geräte können Sie in Telekom-Shops abgeben oder per Post einschicken: Zur Handyrückahme-Aktion der deutschen Telekom

4. Gebraucht kaufen

Wer neue Elektronik braucht, sollte am besten immer gebrauchte Geräte kaufen, denn diese sind am umweltfreundlichsten. Gute Anlaufstellen sind die folgenden:

Stand: April 2018