Pressemitteilung
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EU-Kommission hat Entwurf für europäisches Lieferkettengesetz veröffentlicht / Germanwatch sieht Chancen für Menschenrechte und Umweltschutz / Bundesregierung muss im EU-Rat auf Nachbesserungen drängen, um Gesetz wirksam zu machen

Die Entwicklungs- und Umweltorganisation Germanwatch sieht im heute vorgelegten Entwurf für ein EU-Lieferkettengesetz die Chance, dass in der EU tätige große Unternehmen künftig Menschenrechte und Umweltschutz in ihren Geschäftsbeziehungen achten müssen. Cornelia Heydenreich, Teamleiterin Unternehmensverantwortung bei Germanwatch: „Für ein wirklich wirksames EU-Lieferkettengesetz muss Deutschland aber auf Verbesserungen bei der Haftung und beim Klimaschutz drängen.“ Die Bundesregierung müsse nun ihren Einfluss im EU-Rat nutzen.

Publikation
Titelbild Publikation
Was bewirkt das deutsche Lieferkettengesetz, was kann das geplante EU-Lieferkettengesetz leisten?

Im Juni 2021 verabschiedete der Bundestag das „Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz“, kurz: Lieferkettengesetz. Das Gesetz hat hauptsächlich zum Ziel, Menschenrechtsverletzungen entlang der Lieferkette zu verringern. Umweltbelange sind nur sehr eingeschränkt geregelt. Auf europäischer Ebene bietet sich nun die Chance, Umwelt- und Klimapflichten für Unternehmen stärker zu berücksichtigen. Das Hintergrundpapier beleuchtet, inwiefern klimabezogene Sorgfaltspflichten im deutschen Lieferkettengesetz abgedeckt sind – und was die EU in ihrem geplanten Lieferkettengesetz regeln muss.

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Gemeinsame Pressemitteilung von Germanwatch, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Deutsche Umwelthilfe, Greenpeace und WWF Deutschland

Die EU-Kommission will morgen ihren Entwurf für ein europäisches Lieferkettengesetz vorstellen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die Deutsche Umwelthilfe, Germanwatch, Greenpeace und der WWF Deutschland legen aus diesem Anlass ihre Positionen zu klimabezogenen Sorgfaltspflichten vor und unterstreichen noch einmal ihre Forderung nach klimabezogenen Sorgfaltspflichten im geplanten EU-Lieferkettengesetz. In ihrem Papier kritisieren die Organisationen das deutsche Lieferkettengesetz zugleich als nicht ausreichend.

Blogpost
Handy liegt auf einem Tisch neben einem Laptop und wird von einer Person benutzt.
Die EU will mit dem Digital Services Act (DSA) digitale Dienstleister, vor allem Online-Plattformen, zu mehr Verbraucher:innenschutz und Transparenz verpflichten. Die Regulierung digitaler Konzerne ist überfällig – doch der DSA verpasst Chancen. Worum es im DSA genau geht und welche Nachbesserungen Germanwatch im Detail fordert, beleuchtet dieser Blogbeitrag.
Meldung
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Stellungnahme der Treaty Alliance Deutschland zum dritten überarbeiteten Entwurf für ein verbindliches UN-Abkommen zu Wirtschaft und Menschenrechten

Ende Oktober wird die Arbeitsgruppe zur Erarbeitung eines völkerrechtlichen Abkommens für Wirtschaft und Menschenrechte (UN Binding Treaty) zum siebten Mal tagen. Bundesregierung und EU haben es bisher versäumt, eine konstruktive Rolle in den Verhandlungen zu spielen. Das muss sich so schnell wie möglich ändern, um die Herausforderungen im Bereich Wirtschaft und Menschenrechte nicht nur auf nationaler und europäischer, sondern auch auf internationaler Ebene anzugehen.

Weitblick Artikel
Warum Unternehmen für den Schutz der Wälder
in die Pflicht genommen werden müssen
Weltweit verschwinden im Jahr 13 Millionen Hektar Wald. Eigentlich sollte diese Zahl bereits im vergangenen Jahr halbiert worden sein. Auf dieses gemeinsame Ziel hatten sich Regierungen, Zivilgesellschaft und Unternehmen wie McDonalds, Nestlé oder Ferrero im Rahmen der New York Declaration on Forests im Jahr 2014 geeinigt. Insgesamt haben sich mehr als 250 der einflussreichsten Unternehmen und Finanzinstitutionen, deren Lieferketten Wälder gefährden, Ziele gesetzt, um ihren Beitrag zur Waldvernichtung zu senken. Das weltweite Fortschreiten des Waldverlusts konnten die freiwilligen Selbstverpflichtungen aber bisher nicht stoppen.
Publikation
Statement der Initiative „Konzernmacht beschränken“
Die Marktkonzentration nimmt in Deutschland und Europa zu. Große transnationale Konzerne nutzen ihre Position, um soziale und ökologische Kosten auf die Gesellschaft abzuwälzen und verbindliche Regeln für Unternehmen zu umgehen oder sogar zu verhindern. Die Bundesregierung sollte sich in Deutschland und der EU dafür einsetzen, die Marktkonzentration zu beschränken und die rechtlichen Grundlagen für eine missbrauchsunabhängige Entflechtung zu schaffen. Germanwatch fordert als Teil der Initiative „Konzernmacht beschränken“ ein einsatzfähiges Entflechtungsinstrument, mit dem Kartellbehörden eine saubere Trennung von Märkten sicherstellen und übermächtige Konzerne aufspalten können.
Termin

Das Lieferkettengesetz steht kurz vor der Verabschiedung. Nach zähen Verhandlungen konnte die Koalition eine Einigung dazu erzielen.
Was sieht das Gesetz vor? Wo sieht die Initiative Lieferkettengesetz Stärken und Schwächen? Wie gestaltet sich nun der weitere Weg bis zur Umsetzung des Lieferkettengesetzes? Und wie kann sich die Zivilgesellschaft darauf vorbereiten?
Einblicke in diese Fragen geben:

Publikation
Cover: Diskussionspapier umweltbezogene Sorgfaltspflilchten
Ein Diskussionsbeitrag im Rahmen eines deutschen und europäischen Lieferkettengesetzes

Unternehmerische Sorgfaltspflichten gelten als ergänzender regulatorischer Ansatz, um die von Unternehmen direkt und indirekt verursachten Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden in globalen Wertschöpfungsketten zu beenden.
In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Sorgfaltspflichtendebatte vornehmlich um menschenrechtliche Belange gedreht. So definieren die Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte der Vereinten Nationen (UN) Anforderungen für Unternehmen zur Umsetzung menschenrechtlicher Sorgfaltspflichten, während Ausgestaltung und Umsetzung umweltbezogener Sorgfaltspflichten in dem vergangenen Jahr kontrovers diskutiert wurden. Das folgende Diskussionspapier bietet einen Überblick über den aktuellen Debattenstand zu umweltbezogenen Sorgfaltspflichten und beleuchtet anhand zweier Fallbeispiele im Bergbausektor (Cerro Matoso, Kolumbien, und LLurimagua, Ecuador) ihre Relevanz und ihren Mehrwert.

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Gemeinsame Pressemitteilung Germanwatch und MISEREOR

Ein europäisches Lieferkettengesetz soll kommen. Das fordern erstmals alle EU-Mitgliedsstaaten in gemeinsamen Schlussfolgerungen des EU-Rats. Germanwatch und MISEREOR begrüßen dies und fordern von der Bundesregierung, endlich auch ambitionierte Eckpunkte für ein nationales Lieferkettengesetz zu verabschieden. Die Organisationen appellieren an die Bundesregierung, sich an ihr Versprechen aus dem Koalitionsvertrag zu einem Lieferkettengesetz zu halten.