Vortrag

Genug für alle - aber nicht für jeden

Vortrag

Veranstalter

Soroptimist International Deutschland

Veranstaltungsort

Rathaus der Stadt Lippstadt, Rathaussaal
Am Marktplatz
59555
Lippstadt

Vier Soroptimist-Clubs stellen sich dem Thema Ernährung

Im Rahmen einer regionalen Veranstaltungsreihe der SI Clubs Werl, Soest und Warstein lädt SI Lippstadt interessierte Bürger zu dem Vortrag ein. 

Eintritt: 5 Euro

Anmeldung: Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.


Dr. Klemens van de Sand - Mitglied des Vorstands von Germanwatch, des Verwaltungsrats von Care Deutschland/Luxemburg, des Board von Care International und des Beirats von Misereor - wird zum Thema „Genug für alle, aber nicht für jeden - Ergebnisse einer Trendanalyse von Germanwatch zur globalen Ernährungssituation“ referieren. 

Dr. Klemens van de Sand studierte Jura in Berlin, Genf und Würzburg sowie Internationale Politik in Bologna. Nach Promotion und Referendarzeit startete er seine berufliche Karriere als Repräsentant der Konrad-Adenauer-Stiftung in Indonesien. Von 1978-2007 war er im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) tätig, u. a. als Leiter des Ministerbüros, Planungschef, Menschenrechtsbeauftragter und zuletzt als Beauftragter für die Millennium-Entwicklungsziele und für Asien und Süd-Ost-Europa. Von 1993-1996 war er außerdem Leiter der OECD/DAC Working Group on Participatory Development and Good Governance und von 1997-2003 Assistant President des International Fund for Agricultural Development (IFAD) in Rom. Er hat also über Jahrzehnte den Globalisierungsprozess und seine Folgen beobachtet und mitgestaltet.

Dr. van de Sand wird in seinem Vortrag in Lippstadt erläutern, warum die Landwirtschaft zwar weltweit genügend Nahrungsmittel produziert, trotzdem aber mehr als eine Milliarde Menschen hungern. Nach seiner Ansicht stellen sich angesichts dieser Situation einige grundlegende Fragen:
Wie kann die Landwirtschaft weltweit sowohl die Ernährung der Menschen dauerhaft sicherstellen, als auch die natürlichen Ressourcen erhalten? Ist dafür das vorherrschende System der Agrarwirtschaft, das auf  Massenproduktion durch mehr Technologie, fortschreitende betriebliche Konzentration und damit auf kurzfristige ökonomische Effizienzgewinne ausgerichtet ist, wirklich zielführend? Ist eine agro-ökologisch und bäuerlich orientierte Landwirtschaft, die statt auf „Mehr durch Mehr“ auf „Genug mit Weniger“ (weniger Chemie, Technik usw.) setzt, eine realistische Alternative?  Welche Werte sollten ein verantwortungsbewusstes Handeln der politischen Entscheidungsträger bei uns und in den von der Landwirtschaft abhängigen Entwicklungsländern bestimmen? Muss sich das Verhalten der Verbraucher ändern?

Dr. Klemens van de Sand fordert eine Wende in der Agrarpolitik und wird diese in Lippstadt begründen. Mit dem Erlös des Abends wird das Projekt „Vegetable Gardens and Water Management“ unterstützt, in dem sich Soester Agrarstudenten der FH aktiv engagieren.