Pressemitteilung | 10.06.2002

Die Risiken des globalen Klimawandels nehmen zu - wer haftet?


 

Pressemitteilung

Bonn, 10.6.2002: "Unser Klima geht baden - Wer haftet?" Diese Frage steht im Mittelpunkt der bundesweiten Klima-AUSBADE-Kampagne von GERMANWATCH. Nach dem Start einer "Klimakarawane" in Berlin vor 10 Tagen und einem Zwischenstopp in Hamburg macht die Karawane heute, während im Bonner Maritim die nächste Runde der UN-Klimaverhandlungen tagt, Station in Bonn.

GERMANWATCH will mit der Kampagne die Aufmerksamkeit auf die vielfältigen Schäden richten, die bereits heute durch den Klimawandel entstehen und die vor allem die Ärmsten in den Entwicklungsländern bedrohen. Die Klima-AUSBADE-Kampagne zielt deshalb darauf, die Verursacher, überwiegend in den Industrieländern, stärker in die Verantwortung sowohl für die Reduzierung der Treibhausgase als auch für die Kompensation der Schäden zu nehmen.

Die Musik- und Theatergruppe Tohuwabohu spielte heute zwischen 11 und 13 Uhr auf dem Marktplatz in Bonn, um auf die Kampagne aufmerksam zu machen. In einer eindrucksvollen Pantomime wurde die Frage gestellt: "HABEN SIE NOCH ZEIT? - ein Spiel für 6,5 Mrd. Darsteller."

Zahlreiche Bonner zeigten ihre Solidarität mit der Kampagne, indem sie sich in die "Klima-AUSBADE-Wanne" vor einem Transparent mit dem Slogan setzten: "Der Süden soll den Klimawandel nicht alleine ausbaden." Dazu zählten:

Roland Appel, Geschäftsführer der Nordrhein-Westfälischen Stiftung für Umwelt und Entwicklung; Dr. Ulrich Hauschild, Bürgermeister von Bonn und Vorsitzender des Ausschusses für Internationale Beziehungen; Wilfried Klein, Fraktionsvorsitzender der SPD im Stadtrat; Dorothee Paß-Weingartz, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90 / die Grünen; Werner Hümmrich, Fraktionsvorsitzender der FDP; Wolfgang Maiwaldt, umweltpolitischer Sprecher der CDU im Stadtrat und Andreas Steinert, Geschäftsführender Partner der Firma Kothes & Klewes.

Christoph Bals, Kampagnenleiter bei GERMANWATCH, sagte bei der Veranstaltung auf dem Bonner Marktplatz dazu: "Die Treibhausgase werden fast ausschließlich in den Industrieländern sowie den Inseln des Reichtums der Entwicklungsländer freigesetzt. Die Schäden aber badet vor allem die so verletzliche, arme Bevölkerung in den Entwicklungsländern aus. Es gilt, diese Gerechtigkeitslücke zu schließen."

Noch fehle eine internationale gültige Rechtsstruktur, wie Klimaschäden kompensiert und Menschen bei der Anpassung an den nicht mehr vermeidbaren Teil des Klimawandels unterstützt werden können. Mit der Klima-AUSBADE-Kampagne suche GERMANWATCH nach Lösungen, die einerseits die Verursacher der Schäden in die Pflicht nehmen, andererseits aber auch einen Anreiz geben, Treibhausgase zu reduzieren, so Bals weiter.

Red Constantino von Greenpeace Südostasien sieht durch den Klimawandel viele positive Entwicklungen der letzten Jahre gefährdet. Insbesondere die Ernährungslage armer Bevölkerungsgruppen in Entwicklungsländern sei u.a. durch Klimaextreme wie Stürme und Fluten, in manchen Regionen aber auch zunehmende Dürren, akut bedroht. Aus der Perspektive der Entwicklungsländer forderte er eine Energiewende: "Es existieren klar vorgegebene Wege, um den gefährlichen Klimawandel zu mildern. Zu den wichtigsten gehören der allmähliche Verzicht auf fossile Energie und die massive Hinwendung zu erneuerbaren Energien."
 

Die Veranstaltung wird unterstützt durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), die Nordrhein-Westfälische Stiftung für Umwelt und Entwicklung und den Ausschuß für entwicklungsbezogene Bildung und Publizistik (ABP).

Fotos von der Klima-AUSBADE-Aktion finden Sie im Internet unter www.germanwatch.org/klak/fotos.htm
 

 

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