Schwerpunkt: Partnerschaften für Transformation

Weitblick

Schwerpunkt: Partnerschaften für Transformation

Editorial

Wenn nicht wir, wer dann?

Liebe Leserinnen und Leser, 

Mitte Februar war ich eine Woche bei wichtigen Partnern in Indien unterwegs und habe hohes Interesse an der deutschen Energiewende und dem beabsichtigten Kohleausstieg wahrgenommen. Indien sieht sich inzwischen auch in der Pflicht, einen großen Beitrag im Sinne des Pariser Klimaabkommens zu leisten. Und ohne konstruktive Rolle Indiens werden wir die gefährliche Klimakrise, in der wir schon stecken, nicht bewältigen können.

Doch viele InderInnen sagen: „Wenn das so reiche und das hochgebildete Industrie- und Ingenieursland Deutschland solch eine umfangreiche soziale und gerechte Transformation oder ihre Finanzierung nicht hinbekommt, warum sollten wir mit unseren 1,3 Milliarden Menschen denn dann den Versuch überhaupt unternehmen?

Damit wird deutlich, in welcher Verantwortung unser eigenes Land steht. Es gilt, ein ambitioniertes Klimaschutzgesetz und einen CO2-Preis noch in diesem Jahr zu verabschieden. Und dringend brauchen wir ernsthafte internationale Allianzen, um die Globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) und die Ziele des Pariser Klimaabkommens umzusetzen. Dazu bieten wir in diesem WEITBLICK einige Impulse.

Klaus Milke
Vorstandsvorsitzender von Germanwatch

 

Impressum

Herausgeber: Germanwatch e.V.
Redaktion: Daniela Baum (V.i.S.d.P.), Christoph Bals, Gerold Kier
Stand: März 2019

Gefördert durch ENGAGEMENT GLOBAL mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei Germanwatch.

Bestellnummer

19-8-01

Zuletzt geändert

Weitblick Artikel

Zusammen sind wir nicht allein

ViehhüterInnen im Norden Kenias
Internationale Partnerschaften für die Umsetzung der Klimaziele von Paris und der Globalen Nachhaltigkeitsziele

Vielerorts wird daran gearbeitet, das Pariser Klimaabkommen und die Globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) umzusetzen. Doch zum einen fehlen oft der notwendige Ehrgeiz und der politische Mut. Zum anderen probt in verschiedenen Teilen der Welt die Lobby der fossilen Energien ihren letzten großen Aufstand dagegen. Viele Unternehmen der Kohle-, Öl- und Autobranchen möchten mit ihren bisherigen Geschäftsmodellen weiter Gewinne erzielen – ein weiterer Beitrag zur Tragödie des kurzfristigen Horizonts.

Weitblick Artikel

Für eine faire, dezentrale und afrikaweite Energiewende

Um die Klimakrise einzudämmen, sind tiefgreifende Veränderungen erforderlich, insbesondere im Energiesystem. Zugleich sollen laut der Globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung (hier SDG 7) bis 2030 alle Menschen weltweit Zugang zu verlässlicher, bezahlbarer, nachhaltiger und moderner Energie haben. Damit dieser transformative Wandel gelingen kann, müssen ihn viele gesellschaftliche Akteure tragen. Gemeinsam mit unseren Partnern wollen wir zwei „Multi-Akteurs-Partnerschaften für die Energiewende in Afrika Richtung 100% Erneuerbare Energien“ etablieren.

Weitblick Artikel

Energiewende trotz 97 % Braunkohlestrom

Portraitfotos Visar Azemi und Rinora Gojani
Interview mit Visar Azemi und Rinora Gojani, Geschäftsführer und Programmmanagerin der Balkan Green Foundation

Gemeinsam mit der Balkan Green Foundation setzt Germanwatch ein Projekt für eine Energiewende im Kosovo um. Das kleine Land hat die sechstgrößten Braunkohlereserven der Welt. Gemeinsam erarbeiten Ministerien, NGOs, Wirtschaft und Zivilgesellschaft einen Fahrplan für die Energiewende. Das Projekt hat bereits eine wissenschaftliche Studie mit Empfehlungen zur Energiewende veröffentlicht, ein lokales Pilotprojekt wird in 2020 folgen.
 

Weitblick Artikel

Eine Energiewende im ukrainischen Donbas?

Portraitfotos Anna Ackermann und Valerii Novykov
Interview mit zwei Germanwatch-Partnerorganisationen aus dem Donbas über neue Perspektiven für eine Nachhaltige Entwicklung ihrer Region. Anna Ackermann ist Abteilungsleiterin Klima bei Ecoaction, Valerii Novykov Vorsitzender von Alternativa.

Sind Sie sicher, dass der Donbas (und die Ukraine) so dringend eine Energiewende brauchen? Die Region lebt am Rande des Krieges. Die Menschen haben sicher andere Probleme als CO2-Emissionen…

Weitblick Artikel

Gestärkte Zivilgesellschaften im Globalen Süden sind Grundvoraussetzung für Transformationsprozesse

Portraitfoto Ralph Buß
Interview mit Ralph Buß, Fachberater Multi-Akteurs-Partnerschaften bei bengo / ENGAGEMENT GLOBAL

Warum sind zivilgesellschaftliche Akteure für die Entwicklung von Lösungen für komplexe Probleme wichtig?
Nachhaltige Lösungsansätze für komplexe Problemstellungen wie Klimawandel oder die Bekämpfung von Hunger und Armut beinhalten transformative gesellschaftliche Veränderungsprozesse, die nur in enger Zusammenarbeit verschiedener gesellschaftlicher Akteursgruppen bewältigt werden können. Für grundlegende gesellschaftliche Veränderungen gilt es, zivilgesellschaftliche Akteure aktiv einzubinden, damit diese die Entwicklungen über demokratische Beteiligungsprozesse mittragen. Das macht die Zivilgesellschaft zu einem Schlüsselakteur für Transformationsprozesse.

Weitblick Artikel

Internationaler Aufruf an die deutsche Regierung

Wir brauchen ein Deutschland, das Klimaschutz zuhause und in internationalen Klimaschutzpartnerschaften umsetzt

Als Partner der Zivilgesellschaft von drei Kontinenten diskutieren wir intensiv, wie wichtig es ist, dass unsere Regierungen ihre Hausaufgaben zur Eindämmung der globalen Klimakrise leisten; und dass deutlich mehr geleistet werden kann, wenn durch weitreichende Partnerschaften zwischen den Staaten die Ziele des Pariser Klimaabkommens und der Globalen Nachhaltigkeitsziele vorangetrieben werden. Aus diesen Diskussionen ist ein offener Brief an die deutsche Regierung entstanden. Er hat zusätzliche Aktualität bekommen, weil derzeit der Entwurf für den Entwicklungsetat nicht die entsprechenden Gelder für solche ernst gemeinten Partnerschaften vorsieht.

Weitblick Artikel

Klimarisikoversicherungen für die besonders Verletzlichen

In vielen Ländern des Globalen Südens bedrohen die infolge sich zuspitzender Klimakrise häufiger und intensiver werdenden Extremwetterereignisse die Existenzgrundlagen insbesondere der Armen und Verletzlichsten. Grundlegende Menschenrechte, wie das Recht auf Leben, Wasser, Nahrung, Unterkunft, Gesundheit, Lebensunterhalt oder soziale Absicherung sind gefährdet. Zwingt eine Dürre zum Beispiel ViehzüchterInnen dazu, Tiere zu verkaufen, die sie nicht mehr versorgen können, verlieren sie dauerhaft ihre Einnahmequelle.

Weitblick Artikel

Deutsche Lebensversicherungsgelder für den indischen Solarboom nutzbar machen

Risikominimierung deutscher Investitionen in die indische Solarbranche

In Indien hat sich Solarenergie als eine der potenziellen alternativen Energiequellen entwickelt, um den Energiebedarf der Menschen zu decken. Die Sonneneinstrahlung ist in den meisten Teilen des Subkontinents das ganze Jahr über hoch. Indien strebt bis 2022 eine Solarkapazität von 100 Gigawatt (GW) an. Das Land hat beschlossen, den Ausbau fortzusetzen, um bis 2030 einen Anteil von 40 % nichtfossiler Brennstoffe am gesamten Energiemix des Landes zu erreichen. Diese Ziele sind Teil des Klimaplans, der den national festgelegten Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen festhält.

1/2019
Schwerpunkt: Partnerschaften für Transformation

Warum ich Germanwatch wichtig finde - Dr. Ashvini Kumar

Vorschaubild

Indien ist mit hoher Sonneneinstrahlung gesegnet. Die Solarenergie hat sich zu einer der wichtigsten Energiequellen entwickelt, um den Energiebedarf des Landes sowohl im nationalen Netz als auch dezentral zu decken. Doch der Finanzierungsbedarf wird immer größer. Germanwatch unterstützt ein wichtiges Projekt in Indien, das darauf abzielt, ausländische Investitionen im Solarenergiesektor risikoärmer zu machen. Im Zentrum steht die Umsetzungsstrategie einer Multi-Akteurs-Partnerschaft mit mehreren Interessengruppen, um das Verständnis für die Herausforderungen zu erleichtern und gemeinsam mögliche Lösungen zu entwickeln. (März 2019)

Dr. Ashvini
Kumar
Senior-Direktor für Renewable Energy Technology Applications am „The Energy and Resources Institute” (TERI), Neu-Delhi