Schwerpunkt: ESgehtSOnicht - Esso/Exxon und Klimapolitik

Weitblick

Schwerpunkt: ESgehtSOnicht - Esso/Exxon und Klimapolitik

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Skandale der Ölwirtschaft - das Tankerunglück Exxon Valdez, Menschenrechtsverletzungen in Ecuador und Nigeria und Brent Spar sind Stichworte, die einem da sofort einfallen. Aufgrund massiven öffentlichen Druckes bei diesen Problemfällen haben die Ölgesellschaften wenigstens teilweise reagiert. In der internationalen Klimapolitik aber ist Exxon, eine der drei größten Ölgesellschaften und bei uns als Esso bekannt, nach wie vor ein Hardliner in der Global Climate Coalition, der Anti-Klimaschutz-Lobby der Großindustrie. BP und Shell sind vor wenigen Monaten aus der "Global Climate Coaliton" ausgetreten. Zumindest die europäischen Mutterhäuser dieser Konzerne akzeptieren, daß der drohende globale Klimawandel ein Gegensteuern erfordert. Exxon hingegen versucht weiterhin, die Klimawissenschaft in Mißkredit zu bringen und Klimaschutz in Industrieländern zu verhindern. Darüber hinaus ist Exxon Konsortialführer der mit Menschenrechtsverletzungen und Umweltproblemen einhergehenden Erdölbohrungen im Tschad. Nur die Öffentlichkeit kann den notwendigen Druck auf Exxon erzeugen. 

Daß die Zivilgesellschaft an Bedeutung gewinnt, zeigt die aktuelle Entwicklung bei den Verhandlungen zum Multilateralen Investitionsabkommen (MAI) der OECD, zu dem es wahrscheinlich nicht kommt. Dies ist zunächst Frankreich zu verdanken, doch ohne die permanente, detaillierte und öffentliche Kritik der Nichtregierungsorganisationen (NRO) und Aktionsgruppen wäre diese Ablehnung der Franzosen nicht zustande gekommen. In Deutschland haben GERMANWATCH und WEED hierzu eine wichtige Rolle gespielt (siehe eigene MAI-Aktionsseite). Fazit: es lohnt sich, aktiv zu werden! Nun gehen die NRO einen Schritt weiter und entwickeln ein alternatives "MAI", d.h. ein internationales Abkommen über Investitionen und Nachhaltige Entwicklung. 

Übrigens sind diese Zeitung und unsere Initiative nur ausreichend finanziert, wenn z.B. Sie durch eine Spende dazu beitragen. Denn Klimaschutz mit GERMANWATCH macht sich bezahlt! 

Herzlichst Ihr 

Rainer Engels

 

Impressum 

Herausgeber: Germanwatch e.V.
Redaktion: 
Dörte Bernhardt (V.i.S.d.P.), Peter Manstein, Marianne Wollenweber.
Stand: November 1998

 

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